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UMWELT/1350: Schwarz-Gelbe Bankrotterklärung beim Fracking


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 4. Juni 2013

Schwarz-Gelbe Bankrotterklärung beim Fracking



Zum Aus für eine gesetzliche Regelung zum Fracking von Seiten der Bundesregierung erklärt Oliver Krischer, Sprecher für Energiewirtschaft:

Die Unfähigkeit von Schwarz-Gelb, ein Fracking-Gesetz zu verabschieden, ist ein Armutszeugnis erster Klasse und verantwortungslos gegenüber den Menschen in den betroffenen Regionen. Seit über drei Jahren streiten Union und FDP über den rechtlichen Rahmen für diese Technologie, und haben nun im Ergebnis rein gar nichts zustande gebracht. Damit bleibt Fracking in ganz Deutschland grundsätzlich erlaubt.

Es hätte eines Gesetzes bedurft, das Fracking in Deutschland nicht zulässt - doch dazu war die Koalition offenbar nicht fähig. Der Grund dafür ist, dass viele in Union und FDP den Heilsversprechen der fossilen Energiewirtschaft von Versorgungssicherheit und sinkenden Preisen nachhängen, und am liebsten sofort in diese Technologie einsteigen würden. Dass Fracking eine Perspektive bietet, die Gasproduktion in Deutschland relevant zu erhöhen, ist jedoch nichts als eine Fata Morgana der fossilen Energiewirtschaft. Das bestätigte nicht nur die eher bergbaufreundliche Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), sondern vor kurzem auch der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU). Letzterer konstatierte sogar, dass die Risiken der Technologie erheblich und die Wissenslücken viel zu groß sind.

Die Unterstützer von Fracking aus Union und FDP haben offenbar noch nicht verstanden, dass die wahren Zukunftschancen Deutschlands in Energieeffizienz und Erneuerbaren Energien liegen. Der Einsatz der am Ende auf jeden Fall teuren Risikotechnologie Fracking ist auf dem Weg zu 100 Prozent Erneuerbaren Energien ein Hindernis und keine Hilfe. In Deutschland gibt es schon genug Bergbaualtlasten, die den Staat heute und auch in Zukunft Milliarden kosten. Es ist unverantwortlich, für die Gewinne einiger Gaskonzerne diesen Altlasten eine weitere hinzuzufügen, die unsere Trinkwasserversorgung mit giftigen Chemikalien bedroht.

Copyright Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN

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Quelle:
Pressemitteilung vom 4. Juni 2013, Nr. 0432/13
Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Juni 2013