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UMWELT/1638: Tagung der Internationalen Walfangkommission - Verpasste Chance für konsequenten Walschutz


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 28. Oktober 2016

IWC: Verpasste Chance für konsequenten Walschutz


Zum Abschluss der 66. Tagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) erklärt Steffi Lemke, Sprecherin für Naturschutz:

Seit dreißig Jahren besteht das von der IWC beschlossene Moratorium zum kommerziellen Walfang. Nichts desto trotz sind in den vergangenen Jahren Tausende Wale den immer noch kommerziell jagenden Nationen Island und Norwegen zum Opfer gefallen. Die IWC hat es in der gesamten Tagungswoche verpasst, das Thema kommerziellen Walfangs als eigenen Punkt auf die Agenda zu nehmen und hat keine deutliche Kritik formuliert.

Der gemeinsame Versuch von Anrainerstaaten, EU und zivilgesellschaftlichen Akteuren, ein Walschutzgebiet im Südatlantik einzurichten, ist an der fehlenden Dreiviertelmehrheit gescheitert. Die Erklärung der durch Japan angeführten Gegner dieser Resolution, dem Antrag fehle eine wissenschaftliche Basis, verdeutlicht die Doppelstandards in deren Argumentation. Denn seit Jahrzehnten rechtfertigt Japan seine Walfangaktivitäten unter dem Deckmantel der Wissenschaft. Der Internationale Gerichtshof entlarvte diese "Forschungsprogramme" 2014 jedoch als kommerziellen Walfang.

Entsprechend ist die Entscheidung der IWC, wissenschaftlichen Walfang von nun an ausschließlich mit entsprechender IWC Genehmigung durchführen zu dürfen, ein kleiner aber richtiger Schritt in Richtung Artenschutz. Es wird sich jedoch noch zeigen müssen, in wie weit ein solches Instrument Japans Verhalten beeinflussen wird, wenn es weiterhin keine echten Sanktionsmöglichkeiten bei Regelverstößen für die IWC gibt.

Weitere kleinere Erfolge der Tagung sind die Anerkennung der immensen Bedeutung von Walen für marine Ökosysteme und das Bekenntnis der IWC zum Schutz des vom Aussterben bedrohten kalifornischen Schweinswals.

Copyright Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN

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Quelle:
Pressemitteilung vom 28. Oktober 2016
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veröffentlicht im Schattenblick zum 1. November 2016

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