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INNEN/2996: Juden müssen sich sicher fühlen können


Pressemitteilung der CDU/CSU-Fraktion - 27. Februar 2015

Juden müssen sich sicher fühlen können

Warnung des Zentralratspräsidenten ist Alarmsignal


Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat dazu geraten, dass sich Juden in bestimmten Problemvierteln nicht als Angehörige der Religionsgemeinschaft zu erkennen geben sollen. Dazu erklärt der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder:

"Die Warnung des Präsidenten des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, ist ein Alarmsignal. Sie unterstreicht auf dramatische Weise, wie verunsichert die jüdischen Mitbürger in unserem Land mittlerweile sind. Gesellschaft und Staat müssen alles unternehmen, dass sich Juden in unserem Land sicher fühlen können.

In Deutschland hat jeder das Recht, seine Religion frei zu leben. Dazu gehört auch, dass die Gläubigen nach außen zu erkennen geben können, welcher Religionsgemeinschaft sie angehören. Dies muss jeder in unserer Gesellschaft tolerieren.

Gerade in Deutschland muss aufgrund seiner Geschichte die Sensibilität in dieser Frage besonders hoch sein. In unserem Land müssen alle Bürger zusammenwirken, dass das jüdische Leben, das sich nach 1945 auf fast wunderbare Weise erneut entwickelt hat, nicht Schritt für Schritt immer mehr bedroht wird. Wir alle haben eine einzigartige Verantwortung gegenüber unseren jüdischen Mitbürgern."


Hintergrund:

Schuster hatte sich in dieser Woche besorgt über den zunehmenden Antisemitismus in Deutschland geäußert. Die meisten jüdischen Einrichtungen seien gut gesichert. Auch sollten sich Juden nicht aus Angst verstecken. Andererseits könnte es in bestimmten Stadtvierteln durchaus angeraten sein, sich nicht mehr als Jude zu erkennen zu geben.

Schuster wird mit den Worten zitiert: "Ein Verstecken ist nicht der richtige Weg. Die Frage ist, ob es tatsächlich sinnvoll ist, sich in Problemvierteln, in Vierteln mit einem hohen muslimischen Anteil als Jude durch das Tragen der Kippa zu erkennen zu geben, oder ob man da besser eine andere Kopfbedeckung trägt ... . Es ist eine Entwicklung, die ich so vor fünf Jahren nicht erwartet habe, und die schon auch ein wenig erschreckend ist."

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Quelle:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Februar 2015

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