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AUSSEN/1124: Augenzeugenberichte bestätigen IS-Massaker


Presseerklärung - die Linke im Bundestag vom 8. August 2014

Ulla Jelpke: Augenzeugenberichte bestätigen IS-Massaker



"Was sich hier abspielt, ist ein regelrechtes Gemetzel", berichtet die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Ulla Jelpke, über das Wüten der islamistischen Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) im Irak. Jelpke bereist dieser Tage die verschiedenen Teile Kurdistans und befindet sich derzeit im kurdischen Teil Syriens. Gestern Abend konnte die Abgeordnete im türkischen Marbin mit Flüchtlingen sprechen, die zur Minderheit der Jesiden gehören. Jelpke weiter:

"Die Flüchtlinge haben mir von Gräueltaten berichtet, die man kaum beschreiben kann. Sie haben geschildert, wie ein Ehemann vor den Augen seiner Frau und seiner Kinder von den IS-Banden geköpft wurde. Frauen werden in Brautkleider gesteckt, vergewaltigt und dann den Angehörigen regelrecht vor die Füße geschmissen.

Die Augenzeugen, die ich gesprochen habe, haben die einschlägigen Presseberichte allesamt bestätigt. Alle haben zudem bekräftigt: Es waren kurdische Milizen, vor allem die PKK und die in Nordsyrien agierende Volksbefreiungsarmee YPG, die bislang tausenden von Jesiden einen Fluchtweg aus den Sengal-Bergen, dem Kern des jesidischen Siedlungsgebiets, freigehalten haben. Generell tragen Kämpfer aus allen Teilen Kurdistans derzeit die Hauptlast bei der Abwehr der Djihadisten und beim Schutz jesidischer und christlicher Flüchtlinge. Es ist blanker Hohn, dass diese Verteidiger der Flüchtlinge von EU und USA immer noch auf Terrorlisten geführt werden.

Die Luftangriffe der USA sind in der jetzigen Situation nicht der richtige Weg. Dabei drohen auch unschuldige Zivilisten zu sterben. Notwendig ist jetzt erstens, die Versorgung der Flüchtlinge sicherzustellen und den Aufnahmeländern unter die Arme zu greifen. Zweitens muss die PKK schnellstens von den Terrorlisten gestrichen werden. Drittens müssen die Hintermänner und Waffenlieferanten des ISIS ausfindig gemacht und bekämpft werden."

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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 8. August 2014
Deutscher Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 12. August 2014