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SOZIALES/2114: Lucke mal wieder auf ideologischer Geisterfahrt


DIE LINKE - Presseerklärung vom 29. Juli 2014

Lucke mal wieder auf ideologischer Geisterfahrt



Äußerungen des AfD-Vorsitzenden Bernd Lucke über mangelnde deutsche Gebärfreudigkeit und Zuwanderung kommentiert der Bundesgeschäftsführer der LINKEN, Matthias Höhn:

Vielleicht muss man es Bernd Lucke extra-deutlich sagen: Angesichts von Kriegen, Krisen und Katastrophen fällt in diesem Jahr das Sommerloch aus. Vermutlich sind - zu Recht - sinkende Umfrage-Werte der AfD der Grund dafür, dass er gezielt und absichtlich vorgestrige, rechtslastige Debatten á la Sarrazin und "Kinder statt Inder" wieder aufwärmt. Das ist mehr als unappetitlich.

Deutsche Akademikerinnen sollen mehr Kinder bekommen, Zuwanderung ausschließlich nach dem Aspekt der Nützlichkeit erfolgen und die Erfüllung ist in traditionellen Vater-Mutter-Kind-Familien suchen - so sieht die realitätsferne Welt der AfD aus.

Dass in diesem Land die Rahmenbedingungen für eine kinderfreundliche Zukunft fehlen, prekäre Beschäftigung und fehlende Betreuungsplätze Familienplanung kompliziert machen und dass Frauen bitteschön selbst entscheiden, ob und wie viele Kinder sie haben wollen - ist ihm egal. Dass man Menschen einfach nicht nach ihrem Nutzen bewertet, Türen und Tore für Flüchtlinge und Verfolgte zu öffnen hat - ist ihm egal. Dass - zum Glück - überholte Rollenbilder einer großen, bunten Vielfalt an Lebensentwürfen weichen, scheint ihm Angst zu bereiten.

Wahres Grauen kommt auf, wenn man die Möglichkeit in Betracht zieht, dass diese Partei mit ihren vorgestrigen Parolen im Spätsommer in Landesparlamente einzieht. Schlimmer noch: Die CDU grenzt sich nicht scharf genug von der AfD ab, benutzt sie als Druck- und Drohmittel, um ihre Macht im Osten zu sichern. Allerspätestens die aktuell geäußerten irren Ansichten sollten der CDU endgültig klar machen, dass hier eine scharfe, präzise Distanz von Nöten ist.

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Quelle:
Partei DIE LINKE - Pressemitteilung vom 29. Juli 2014
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veröffentlicht im Schattenblick zum 31. Juli 2014