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FINANZEN/1091: Kreditsuchende werden systematisch geschröpft


Presseerklärung - die Linke im Bundestag vom 15. Mai 2012

Kreditsuchende werden systematisch geschröpft



"Der Test belegt: Wer einen Kredit braucht, wird bei den meisten Banken über den Tisch gezogen. Die systematische Umgehung gesetzlicher Vorgaben durch die Kreditinstitute ist erschütternd", kommentiert Caren Lay, verbraucherpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, die heute veröffentlichten Ergebnisse der Stiftung Warentest zur Kreditberatung von Banken. Lay weiter:

"Es ist unglaublich, wie grottenschlecht Kreditkunden beraten werden. Sie erhalten trotz gesetzlicher Verpflichtung keinerlei transparente Information über die Kosten des Kredits. Dadurch können sie verschiedene Angebote nicht vergleichen. Noch dazu schwatzen die Banken den Kreditsuchenden unnötige, aber teure Zusatzverpflichtungen wie Restschuldversicherungen oder sogar Bausparverträge auf. Darüber hinaus ruinieren fehlerhafte Schufa-Anfragen durch die Banken die Bonität der Kundinnen und Kunden langfristig.

Finanztest hat bei der Kreditberatung eine Praxis aufgedeckt, die nicht mit individuellem Fehlverhalten von einzelnen Bankberatern zu erklären ist. Mit der absichtlich herbeigeführten Undurchschaubarkeit ihrer Angebote verdienen die Banken Milliarden. Bundesverbraucherministerin Aigner muss endlich die Lücken im finanziellen Verbraucherschutz angehen und Bankkunden vor den Kreditinstituten schützen. Da helfen keine harmoniegetränkten Gespräche der Ministerin mit der Branche mit anschließender Selbstverpflichtung auf den Sankt-Nimmerleins-Tag. Hier bedarf es gesetzlicher Vorgaben und einer wirksamen Kontrolle, dass diese Vorgaben auch eingehalten werden. Eine verbrauchergerechte Reform der Finanzaufsicht ist überfällig. DIE LINKE fordert seit langem eine schlagkräftige Verbraucherbehörde zur Beobachtung der Märkte und zur Durchsetzung kollektiver Verbraucherinteressen."

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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 15. Mai 2012
Deutscher Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Mai 2012