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INNEN/3979: Optionspflicht macht Hunderte Deutsche zu Ausländern


Presseerklärung - die Linke im Bundestag vom 17. Januar 2014

Sevim Dagdelen: Optionspflicht macht Hunderte Deutsche zu Ausländern



"Die Optionspflicht muss schleunigst abgeschafft werden. Inzwischen sind 248 Deutsche infolge dieses Entscheidungszwangs zu Ausländern geworden. Das ist eine Zumutung für die Betroffenen und ein Skandal für den Rechtsstaat", erklärt Sevim Dagdelen, migrationspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE zu einer Antwort der Bundesregierung auf ihre mündliche Frage zu aktuellen Zahlen über den Verlust der deutschen Staatsangehörigkeit infolge der Optionspflicht im Staatsangehörigkeitsgesetz und der Diskussion über die Abschaffung des Optionsmodells. Dagdelen weiter:

"Es geht hier um Menschen, die als Deutsche in Deutschland geboren und aufgewachsen sind. Sie verlieren im erwachsenen Alter die deutsche Staatsangehörigkeit, weil sie ihre angebliche Loyalität nicht unter Beweis stellen und ihre zweite Staatsangehörigkeit aufgeben.

Mehrstaatlichkeit darf es aber nicht nur für hier geborene Kinder ausländischer Eltern geben. Sie muss auch für Migrantinnen und Migranten akzeptiert werden, die sich einbürgern. In 2.137 Fällen haben Menschen die deutsche Staatsangehörigkeit wegen der Annahme einer anderen Staatsangehörigkeit verloren. Die Verweigerung der doppelten Staatsangehörigkeit macht hier dauerhaft lebende Menschen zu Bürgern zweiter Klasse.

DIE LINKE fordert ein Ende dieser integrationsfeindlichen Politik. DIE LINKE setzt sich in ihrem aktuellen Antrag (Drucksache 18/286) für ein fortschrittliches Staatsangehörigkeitsrecht ein, das eine Mehrstaatlichkeit auch bei Einbürgerungen enthält. Darüber hinaus fordert DIE LINKE umfangreiche Erleichterungen bei der Einbürgerung, um Migrantinnen und Migranten gleiche Rechte zu verschaffen."

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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 17. Januar 2014
Deutscher Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Januar 2014