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INNEN/4161: Bundesregierung trägt Mitschuld an Diskriminierung von jungen Migranten


Presseerklärung - DIE LINKE. im Bundestag vom 30. November 2014

Bundesregierung trägt Mitschuld an Diskriminierung von jungen Migranten



"Junge Migranten sind auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt weiterhin massiv benachteiligt. Daran trägt die Bundesregierung große Schuld - mit ihrer Politik und ihrem Gerede von 'Integrationsverweigerern'", erklärt Sevim Dagdelen, migrationspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, anlässlich des 7. Integrationsgipfels, der unter der Leitung von Bundeskanzlerin Angela Merkel und der Integrationsbeauftragten Aydan Özoguz stattfindet. Dagdelen, die am morgigen Gipfel für die Linksfraktion teilnimmt, weiter:

"Viele Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund haben keine wirkliche Chance, aus dem Kreislauf von Armut, Bildungsferne und Diskriminierung auszubrechen. Das hat der aktuelle 10. Bericht zur Lage der Ausländerinnen und Ausländer in Deutschland gezeigt. Es bleibt dabei: Die soziale Herkunft in Deutschland bestimmt über Bildungserfolg. Und selbst wenn Migranten sehr gute Schulabschlüsse erzielen, haben sie auf dem Ausbildungsmarkt schlechtere Chancen als Nicht-Migranten. Das musste jetzt auch Kanzlerin Merkel einräumen. DIE LINKE fordert anonymisierte Bewerbungsverfahren, um die Diskriminierung zu mindern. Vor allem verlangt sie aber, dass die Bundesregierung aufhört, von vermeintlichen 'Integrationsverweigerern' zu reden. Das schafft nur Vorurteile und ebnet den Weg für weitere Diskriminierung. Die Wahrheit ist: Junge Migranten kümmern sich laut diverser Studien intensiver um einen Ausbildungsplatz als Nicht-Migranten. Wir brauchen eine grundlegende Abkehr von einer Politik der sozialen Ausgrenzung von Migranten. DIE LINKE fordert die Abschaffung des mehrgliedrigen Schulsystems. Notwendig ist auch eine wesentlich verbesserte Berufsorientierung. Berufsorientierung ist aber nur sinnvoll, wenn ein ausreichendes Angebot an guten Ausbildungsplätzen für alle und für alle Schulabschlüsse gegeben ist."

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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 30. November 2014
Deutscher Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Dezember 2014