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WIRTSCHAFT/1644: Water Grabbing bedroht das Menschenrecht auf Wasser


Presseerklärung - die Linke im Bundestag vom 21. März 2014

Niema Movassat: Water Grabbing bedroht das Menschenrecht auf Wasser



"Profithunger und verschwenderische Konsummuster des Westens nähren den Durst auf der Welt, den täglich 10.000 Menschen mit dem Tod bezahlen", erklärt Niema Movassat, Sprecher für Welternährung der Fraktion DIE LINKE, anlässlich des Weltwassertages am 22. März. Movassat weiter:

"Das international verankerte Menschenrecht auf Wasser existiert bisher nur auf dem Papier. Dessen Umsetzung rückt durch Water Grabbing, der Aneignung lokaler Wasservorkommen für globale Profitinteressen, in immer weitere Ferne.

Wasser ist in der neoliberalen Wirtschaftsordnung von einem öffentlichen Gut zu einer Ware geworden, die hohe Gewinne verspricht. Konzerne kaufen immer mehr öffentliche Quellen auf und übernehmen ehemals staatliche Vertriebsnetze. Private Unternehmen sind jedoch nicht an einer umfassenden öffentlichen Versorgung interessiert, sondern an eigenen Profiten. Somit werden Menschen, die sich das privatisierte Wasser nicht leisten können, von dieser lebenswichtigen Ressource abgeschnitten.

70 Prozent der weltweiten Wasserressourcen werden für die Landwirtschaft verwendet. Insbesondere in den Schwellen- und Entwicklungsländern tobt ein erbitterter Kampf um den knapper werdenden Zugang zu Wasser. Kleinbäuerinnen und Kleinbauern unterliegen hier in der Regel den Großgrundbesitzerinnen und Großgrundbesitzern und Agrarunternehmen, die auf ihren riesigen Ländereien Soja oder Palmöl produzieren oder Rinderherden weiden lassen. Durch den Import von Fleisch, Futtermitteln oder Agrartreibstoffen verbrauchen wir in Deutschland somit indirekt das Wasser, das anderen Menschen zum Überleben fehlt.

Daher fordert DIE LINKE die Privatisierung der Wasserversorgung zu stoppen und stattdessen die öffentliche Infrastruktur in diesem Bereich massiv auszubauen. Darüber hinaus müssen die Industrieländer den Verbrauch der ohnehin knappen Wasserressourcen des globalen Südens beenden und auf eine gerechte Verteilung derselben drängen."

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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 21. März 2014
Deutscher Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. März 2014