Wieder einmal soll eine positive Eigeninitiative Eimsbütteler Bürgerinnen und Bürger abgewürgt werden. War es letztens ein Blumenbeet, ist es diesmal ein sogenannter Tauschtisch.

Dieser jetzt im Stellinger Weg / Ecke Hellkamp aufgestellte Tisch ist eine soziale Initiative von Menschen, in Eimsbüttel etwas zu installieren, was in anderen Bezirken längst zum normalen Bild gehört.

In Eimsbüttel wurden in der Vergangenheit bisher alle Versuche des Einrichtens eines Tauschtisches, vom Fachamt Management öffentlicher Raum (MR), unterbunden. Es besteht nach unseren Erfahrungen bei einigen Eimsbüttelern PolitikerInnen das Vorurteil, solche Tische würden das Erscheinungsbild Eimsbüttels verschandeln.

Die Linksfraktion fordert in einem Antrag (siehe unten), Tauschringe nicht nur zuzulassen, sondern auch finanziell und logistisch, einschließlich einer Versicherung, zu unterstützen. Die Verwaltung sollte in Zukunft solche Initiativen unterstützen, anstatt sie auf dem bürokratischen Verwaltungsweg abzuwürgen.

Peter Gutzeit, Abgeordneter der Linksfraktion Eimsbüttel, erklärt dazu:

"Wer Tauschinitiativen verhindert und verbietet, übersieht, dass es in Eimsbüttel viele Menschen gibt, die Not erleiden. Alters-, Kinderarmut und alleinerziehende Mütter in der Armutsfalle, machen leider auch um Eimsbüttel keinen Bogen. PolitikerInnen, die Olaf Scholz' Schwarze Null-Politik seit Jahren hinnehmen, sollten diese Initiativen akzeptieren und das "kleine Tausch-Glück" von bedürftigen Menschen zulassen."

Fraktionskollege Jürgen Kahlert ergänzt:

"Das Engagement einzelner BürgerInnen für unser Gemeinwesen in Eimsbüttel hat eine entsprechende Wertschätzung zu erfahren und nicht das Gegenteil davon."

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ANTRAG - DIE LINKE 24.01.16

Unterstützung von Tauschtischen durch die Bezirksverwaltung

Sachverhalt:

Viele Menschen in Hamburg haben aufgrund ihres geringen Einkommens keine oder nur geringe Möglichkeiten, bestimmte zum Leben notwendige Dinge, zu erwerben.

Alters- oder auch Kinderarmut sind in Hamburg ein großes Problem. Viele alleinerziehende Frauen leben unterhalb der Armutsgrenze. So sind in Hamburg ca. 20 % aller Kinder auf Hartz IV angewiesen.

Wenn auch die Situation in Eimsbüttel etwas besser aussieht, leben auch hier viele Menschen in Armut.

Sogenannte Tauschringe, Tische oder Häuschen, sind für viele Menschen eine Möglichkeit, Sachen zu erstehen, die ansonsten auf dem Müll landen und damit die Umwelt belasten. In anderen Bezirken gibt es längst Möglichkeiten des Tauschens und der Weitergabe von "Dingen" mit kurzen Wegen.

In Altona steht seit längerer Zeit (siehe Foto) ein Tauschhäuschen an der Ecke Chemnitz-Virchowstraße. Es wird stark von den AnwohnerInnen frequentiert. Es besteht von den AnwohnerInnen eine Verantwortlichkeit für das Häuschen, sodass die Gefahr einer Vermüllung verhindert wird.

In Eimsbüttel gibt es seit Längerem Initiativen einzelner BürgerInnen, die ähnliche Einrichtungen errichten wollen. Sie wurden aber in der Vergangenheit stets von der Verwaltung unterbunden bzw. "abgeräumt".

Um das Anliegen vieler Eimsbütteler BürgerInnen auf ein festes Fundament zu stellen, beschließt die Bezirksversammlung Eimsbüttel:

Petitum:

Der Bezirksvorsitzende wird gebeten, das Management des öffentlichen Raums anzuweisen, bei Bedarf von Initiativen oder auch einzelner BürgerInnen, diesen bei der Bereitstellung von Stellflächen behilflich zu sein. Es unterstützt Anliegen mit der Bereitstellung zur Anschaffung eines wettergeschützten Unterstandes einschließlich eines Versicherungsschutzes. Die Unterstände sollten ein einheitliches Erscheinungsbild haben und auf den Internetseiten von Eimsbüttel ersichtlich sein.

Peter Gutzeit, Zaklin Nastic, Jürgen Kahlert, Manuela Pagels

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