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AGRAR/027: Erfolgreichen Biosektor wissenschaftsorientiert weiterentwickeln


Presservice der Liberalen / F.D.P. Bundestagsfraktion - 14.02.2012

HAPPACH-KASAN: Erfolgreichen Biosektor wissenschaftsorientiert weiterentwickeln


BERLIN. Zur Eröffnung der weltgrößten Messe für Bioprodukte "BioFach 2012" in Nürnberg, erklärt die Sprecherin für Ernährung und Landwirtschaft der FDP-Bundestagsfraktion Christel HAPPACH-KASAN:

Unsere Landwirte wollen ihr Einkommen am Markt und nicht nur über Subventionen erwirtschaften. Den Betrieben der ökologischen Lebensmittelwirtschaft ist es mit einem Umsatz von 6,6 Milliarden Euro und einem Anteil von 4 Prozent am gesamten Lebensmittelumsatz erfolgreich gelungen, sich ein eigenständiges Marktsegment zu erarbeiten. Sie können am Markt höhere Preise erzielen als konventionell wirtschaftende Landwirte. Dadurch werden die geringeren Erträge aufgewogen. Ihre Anstrengungen in der Direktvermarktung sind beispielgebend. Angesichts ihrer sehr guten Marktposition ist eine weitere Steigerung der spezifischen Förderung nicht zu rechtfertigen. Schon jetzt erhalten diese Betriebe über Agrarumweltprogramme eine höhere öffentliche Förderung als die übrige Landwirtschaft.

Für alle Bereiche der Landwirtschaft gilt: die landwirtschaftliche Produktion in Deutschland muss sich stärker an der Nachhaltigkeit orientieren, wir müssen höhere Erträge bei geringerer Belastung der Natur erzielen. Insbesondere im Ökolandbau ist es notwendig, dass die Erträge deutlich gesteigert werden und die Ertragssicherheit weiter erhöht wird. Dazu ist eine stärkere Wissenschaftsorientierung und größere Aufgeschlossenheit gegenüber modernen Züchtungstechniken und Methoden der Schädlingsbekämpfung erforderlich.

Kupfer zur Bekämpfung von Pilzerkrankungen einzusetzen, ist weder im Ökolandbau noch in der konventionellen Landwirtschaft hinnehmbar. Angesichts der dadurch verursachten Schädigung der Bodenfauna widerspricht der Kupfereinsatz dem Ziel, den Bodenschutz zu verbessern. Der Ausstieg ist dringend erforderlich und möglich, denn moderne Pflanzenschutzmittel stehen zur Verfügung. Anbaurichtlinien der Verbände kann man ändern, die Zerstörung der Bodenfauna bleibt über Jahrzehnte erhalten. Pro Produkteinheit (Wein, Hopfen) wird in der Ökolandwirtschaft nahezu die vierfache Kupfermenge eingesetzt wie im konventionellen Anbau.


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Quelle:
Presseservice der Liberalen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Februar 2012