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AGRAR/028: Länder zu lasch bei Monitoring von antibiotikaresistenten Keimen (idw)


Presservice der Liberalen / F.D.P. Bundestagsfraktion - 23.02.2012

HAPPACH-KASAN: Länder zu lasch bei Monitoring von antibiotikaresistenten Keimen


BERLIN. Die FDP-Bundestagsfraktion hat das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz um einen Bericht im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gebeten. Anlass ist die Veröffentlichung der "Berichte zur Lebensmittelsicherheit 2010 - Zoonosenmonitoring" durch das Bundesinstitut für Risikoforschung. Dazu erklärt die agrar- und ernährungspolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion Christel HAPPACH-KASAN:

Antibiotikaresistente Keime auf Fleischprodukten haben die Öffentlichkeit beunruhigt. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat nun einen umfassenden Bericht dazu vorgelegt. Untersucht wurden Proben auf antibiotikaresistente Keime entlang der gesamten Produktionskette von Lebensmitteln: Erzeugerbetriebe, Schlachthöfe und Einzelhandel. Die Funde zeigen, dass Handlungsbedarf besteht. Ärgerlich ist, dass einige Bundesländer ihren Pflichten nicht oder zu lasch nachgekommen sind, Proben einzuschicken. Auf Initiative der FDP-Bundestagsfraktion, wird die Bundesregierung nun in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz dazu berichten.

Die Zunahme von antibiotikaresistenten Keimen muss mit einem repräsentativen Monitoring überwacht werden. Nur so können wir genaue Kenntnisse der Ursachen gewinnen und Übertragungswege erkennen. Die Länder sind aufgefordert, die Überwachung der Lebensmittelsicherheit zu verstärken und ihren Verpflichtungen nachzukommen.

Antibiotikaresistente Keime können die Behandlung von Krankheiten bei Mensch und Tier ernsthaft beeinträchtigen und sind für die Therapie von Infektionen des Menschen von besonderer Bedeutung. Die Ausbreitung von Keimen, die gegen Antibiotika resistent sind, kann erhebliche Auswirkungen auf das Gesundheitswesen haben. Daher müssen die Anstrengungen, die Ausbreitung resistenter Bakterien entlang der gesamten Lebensmittelkette zu vermeiden, erhöht werden. Es genügt nicht, eine Halbierung des Antibiotikaeinsatzes in der Tierhaltung zu fordern. Es müssen auch Übertragungs- und Ausbreitungswege auf den Schlachthöfen und bei der Verarbeitung unterbunden werden.

Verbraucherinnen und Verbraucher können sich gegen resistente und krankmachende Keime in Lebensmitteln durch eine sorgfältige Küchenhygiene schützen. Das BfR empfiehlt, Fleisch nur gut durcherhitzt zu verzehren.


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Quelle:
Presseservice der Liberalen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Februar 2012