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UMWELT/837: Tierschutz muss praktikabel sein


Presservice der Liberalen / F.D.P. Bundestagsfraktion - 18.10.2012

GOLDMANN: Tierschutz muss praktikabel sein



BERLIN. Anlässlich der öffentlichen Anhörung zur Novellierung des Tierschutzgesetzes im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, erklärt der tierschutzpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Hans-Michael GOLDMANN:

Keiner der Experten hat das neue Tierschutzgesetz oder Tierversuche grundsätzlich abgelehnt. Die Gesetze sind vor allem in der medizinischen, aber auch in anderen Forschungsbereichen notwendig, um Menschen vor gesundheitlichen Schäden zu bewahren. Es gehört zu den Grundaufgaben des Staates, das Recht eines jeden Menschen auf körperliche Unversehrtheit durchzusetzen. Manchmal sind dazu Tierversuche an neuen Medikamenten notwendig. Die Umsetzung der EU-Richtlinie schafft nun einen national und europäisch einheitlichen Rahmen zum Schutz der Tiere in Tierversuchen. Die FDP-Bundestagsfraktion unterstützt die Bundesregierung deshalb bei der Novellierung des Tierschutzgesetzes.

Die Anhörung hat aber auch aufgezeigt, dass es im Tierschutz noch Baustellen für uns gibt. Nicht alle können mit der vorgelegten Novellierung des Tierschutzgesetzes beseitigt werden. In vielen Bereichen, z.B. bei der Reduzierung von nicht-kurativen Eingriffen bei Nutztieren, gibt es zwar noch Forschungsbedarf, aber auch schon eine praktikable Umsetzung in der Praxis.

Auch bei der Einführung von Tierwohlkriterien besteht noch Forschungsbedarf. Die Abwesenheit von Krankheiten und Verletzungen sowie die Erfüllung bestimmter Leistungsmerkmale gibt nicht genügend Auskunft über das Wohlbefinden von Tieren. Wir brauchen hier klar definierte Indikatoren. Allgemeinplätze helfen dem Einzeltier nicht weiter.

Insgesamt muss das neue Tierschutzgesetz so verfasst werden, dass Forscher, Tierhalter, Tierzüchter, Landwirte und Behörden es in gleicher Weise verstehen und interpretieren. Tierschutz muss ohne hohe bürokratische Hürden und ohne langwierige Gerichtsprozesse durchsetzbar sein.

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Quelle:
Presseservice der Liberalen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Oktober 2012