Schattenblick →INFOPOOL →PARLAMENT → LANDESPARLAMENTE

BAYERN/2618: Fünfter Konzertsaal in München - Heubischs Partitur ein weißes Notenblatt (SPD)


Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion vom 14.02.2012

Fünfter Konzertsaal in München: Heubischs Partitur ein weißes Notenblatt

Fraktionsvorsitzender Markus Rinderspacher: Planungen sind Larghissimo


"Heubischs Konzertsaal-Partitur ist bis jetzt ein weißes Notenblatt", kommentiert SPD-Landtags-Fraktionschef Markus Rinderspacher die Antwort von Kunstminister Dr. Heubisch auf seine parlamentarische Anfrage (Drucksache 16/11341) zum fünften großen Konzertsaal in München. Darin bestätigt Heubisch, dass er derzeit keine Vorstellung hat, wer Bauherr und Betreiber des neuen Konzertsaals sein soll (Freistaat, Bayeischer Rundfunk oder eine sonstige Institution), und ob - wie vom Landesamt für Denkmalpflege empfohlen - der Kongresssaalbau auf der Deutschen Museumsinsel grundsätzlich erhalten werden soll. Über Kostenschätzungen lässt sich der Minister nicht aus.

Neu ist, dass der Minister den Bau eines Multifunktionssaals gegenüber einem reinen Konzertsaal offensichtlich bevorzugt. Es müsse untersucht werden, "inwieweit die notwendigen Zwecke des neuen Konzertsaals und die Bedürfnisse des Deutschen Museums berücksichtigt werden können, ggf. auch entscheidende Synergien durch die kulturelle Nutzung für das wissenschaftlich museale Nutzungskonzept zu erzielen sind..... Ein solcher Saal kann...durchaus bei entsprechender Planung und Ausgestaltung auch für wissenschaftliche Kongresse u.ä. genutzt werden."

"Den Musikern verspricht Heubisch den reinen Konzertsaal, aber es soll neben der Philharmonie am Gasteig ganz offensichtlich ein weiterer Multifunktionsbau entstehen", stellt SPD-Fraktionschef Rinderspacher fest. Die aktuelle Position der Münchner Philharmoniker zum Bau des fünften großen Konzertsaals sei ihm, so der Minister in seiner Stellungnahme, "nicht abschließend bekannt". Diese könne wohl erst zur nächsten Spielzeit 2012/2013 mit der Neubesetzung des Chefdirigenten in Erfahrung gebracht werden.

Der Minister bestätigt hingegen die von der SPD aufgeworfene Frage, "die Auswirkung eines neuen Konzertsaales in München auf die Auslastung bestehender Konzertsäle (insbesondere Philharmonie im Gasteig, den Herkulessaal und das Prinzregententheater) wird sicherlich zu bedenken und zu konkretisieren sein. "Wirtschaftliche Kennzahlen der bereits bestehenden Konzertsäle müssten jedoch erst "bei den entsprechenden Betreibern der Säle ermittelt werden." Dies zu erfragen könne etwas dauern, da "diese Angaben einen erheblichen Ermittlungsaufwand einfordern." Die SPD hatte am 18. Januar nach den Kennziffern Kostendeckung je Konzertsaal, Höhe der Subvention, Zuschüsse pro Besucher, Zuschüsse pro Konzert und Sitzauslastung pro Konzert und pro Jahr gefragt.

Rinderspachers Fazit: "Der Minister hat noch nicht mal die Basisdaten zur Hand. Heubischs Planungen sind bestenfalls Larghissimo und halten dem Vivace risoluto seiner Ankündigungen nicht stand. Auch drei Jahre nach Seehofers Zusage für einen neuen Münchner Konzertsaal beim Jahresempfang der Evangelischen Akademie Tutzing 2009 verharrt die Regierung im Ankündigungsstatus", so der SPD-Politiker, "es gibt mehr Fragen als Antworten."


*


Quelle:
Pressestelle der BayernSPD-Landtagsfraktion
Bayerischer Landtag
Maximilianeum, 81627 München
Telefon: 089/4126 2347, Fax: 089/41 26-11 68
E-Mail: pressestelle@bayernspd-landtag.de
Internet: www.spd-landtag.de, www.bayern.landtag.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Februar 2012