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BAYERN/2902: Vorbeugen statt heilen - G8 muss an einigen Stellen noch einmal neu aufgestellt werden (SPD)


Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion vom 27.06.2012

Vorbeugen statt heilen: G8 muss an einigen Stellen noch einmal neu aufgestellt werden

Bildungssprecher Güll: Abiturienten müssen besser auf Prüfung vorbereitet werden



"Noch einmal gut gegangen", kommentiert der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Martin Güll, den Ausgang des zweiten G8-Abiturjahrgangs. Nach der erschreckend hohen Zahl der durch die schriftlichen Prüfungen gerasselten Abiturienten konnte die Durchfallquote des diesjährigen Abiturs durch die mündlichen Nachprüfungen noch einmal in Grenzen gehalten werden. "Das ändert nichts daran, dass das G8 die Jugendlichen nicht ausreichend vorbereitet. Deshalb: Vorbeugen statt heilen", ist das Fazit. In der Umsetzung bedeutet das, dass das G8 noch einmal an bestimmten Stellen neu aufgestellt werden muss, stellt Güll fest.

"Die Unter- und Mittelstufe braucht nicht mehr Deutsch und Mathematikstunden, sondern grundsätzlich eine Entlastung im Pflichtstundenbereich auf 30 Wochenstunden", betont der SPD-Bildungssprecher. "Entscheidend ist, dass wir in dieser Phase zu einer Veränderung in der pädagogischen Ausrichtung kommen und den Schülern durch selbstaktives Lernen individuelle Lernzeiten ermöglichen. Dies kann man zusätzlich unterstützen, indem man zur Pflichtstundenzahl weitere individuelle Lernzeit bereitstellt. So können die Stärken gepflegt und die Schwächen ausgeglichen werden", so der Vorsitzende des Bildungsausschusses im Landtag.

Die eigentliche Abiturvorbereitung finde aber, so Güll, in der Qualifikationsstufe, also in der Oberstufe statt. Hier fordert die SPD-Landtagsfraktion ein Gymnasium der zwei Geschwindigkeiten, also eine flexible Oberstufe. "Wer Abitur machen will, hat ein klares Ziel vor Augen und eine klare Vorstellung, was er in der Vorbereitungszeit noch an Unterstützung braucht. Hier darf Zeit nur eine untergeordnete Rolle spielen. Der eine braucht zwei Jahre, ein anderer drei Jahre", fasst der SPD-Bildungsexperte die Forderungen zusammen.

Güll kündigt an, dass in der kommenden Woche im Bildungsausschuss des Landtags die SPD-Forderungen in einzelnen Anträgen ausführlich diskutiert werden. "Wir werden dann sehen, wo die Mehrheiten stehen und welche Vorstellungen die einzelnen Parteien zur Verbesserung des achtjährigen Gymnasiums haben", so der SPD-Bildungssprecher.

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Quelle:
Pressestelle der BayernSPD-Landtagsfraktion
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veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Juni 2012