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BAYERN/3181: Bayern bei Kinderbetreuung weiter rückständig (SPD)


Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion vom 03.12.2012

Bayern bei Kinderbetreuung weiter rückständig

SPD-Fraktionschef Rinderspacher: Investitionen in Infrastruktur statt in Betreuungsgeld - Rechtsanspruch auf Betreuungsplatz gefährdet



Die heute veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamts zur Kleinkindbetreuung zeigen einmal mehr: Bayern hinkt im Bundesländervergleich weiter hinterher. Der Freistaat liegt mit einer Betreuungsquote von nur 23 Prozent im Bundesländerranking lediglich auf einem enttäuschenden 12. Platz in der Statistik der Kinder unter drei Jahren. Die bundesweit niedrigsten Betreuungsquoten wiesen zum Stichtag 1. März 2012 die kreisfreie Stadt Amberg mit 10,5 Prozent und der Landkreis Berchtesgadener Land mit 11,2 Prozent auf. Unter der Top 10 der Kommunen auf den bundesweit hinteren Plätzen bei der Kinderbetreuung liegen auch die bayerischen Städte Straubing (12,1 Prozent) und Kaufbeuren (12,4 Prozent).

Nachholbedarf hat Bayern auch bei der Quote der ganztags betreuten Kinder. So heißt es im Bericht des Statistischen Bundesamts: "Während in den thüringischen Landkreisen Saale-Holzland-Kreis (52,9 Prozent) und Weimarer Land (50,3 Prozent) und der Stadt Jena (51,1 Prozent) mehr als jedes zweite Kind unter drei Jahren ganztags betreut wurde, wurden im bayerischen Landkreis Freyung-Grafenau (0,4 Prozent) nur vereinzelt Kinder durchgehend mehr als sieben Stunden täglich betreut."

SPD-Landtagsfraktionsvorsitzender Markus Rinderspacher sieht daher in Bayern die Erfüllung des Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz für Kinder unter drei Jahren ab 2013 gefährdet: "Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes müssen die Staatsregierung wachrütteln. Wir brauchen eine Verbesserung der Infrastruktur in der Kinderbetreuung und kein Betreuungsgeld als Fernhalteprämie von Bildungschancen. Eltern müssen sich darauf verlassen können, einen Betreuungsplatz für ihr Kind zu bekommen. Wir müssen der Schaffung von Kinderbetreuungsplätzen unbedingte Priorität einräumen und die Mittel gezielt einsetzen." Sowohl für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf als auch für die frühkindliche Bildung werden in Bayern dringend mehr Kinderbetreuungsplätze gebraucht.

Rinderspacher stellt zudem fest, dass unter den bayerischen Städten und Landkreisen mit den besten Betreuungsquoten überwiegend sozialdemokratisch geführt Kommunen zu finden sind. So ist Coburg (OB Kastner, SPD) sogar die Stadt mit der zweitbesten Betreuungsquote (40 Prozent) bundesweit. Ebenfalls Spitzenwerte im bayerischen Vergleich erzielen die Städte Passau und München sowie die Landkreise Coburg, Erlangen-Höchstadt und München.

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Quelle:
Pressestelle der BayernSPD-Landtagsfraktion
Bayerischer Landtag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Dezember 2012