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BADEN-WÜRTTEMBERG/1195: Debatte über alternative Antriebsarbeiten (LBW)


Landtag von Baden-Württemberg - Pressemitteilung 42/2020

Debatte über alternative Antriebsarbeiten:

Verkehrsausschuss diskutiert über synthetische Kraftstoffe aus organischen Reststoffen


Stuttgart. Auf Antrag des Abgeordneten Dr. Albrecht Schütte und anderen Mitgliedern der CDU-Fraktion befasste sich der Ausschuss für Verkehr in seiner Sitzung am Mittwoch, 29. April 2020, mit synthetischen Kraftstoffen aus organischen Reststoffen. "Gerade im Verkehrssektor ist in den letzten Jahrzehnten der CO2-Ausstoß nicht zurückgegangen", erklärte der Vorsitzende des Gremiums, Karl Rombach (CDU). Synthetischer Kraftstoff, produziert aus lokalen organischen Roh- und Reststoffen, könnte Abhilfe schaffen. Der Klimaschutz bleibe nach wie vor ein zentrales Anliegen gerade im Verkehrsbereich, so der Vorsitzende.

Dabei gebe es nicht den einen Königsweg, vielmehr arbeitet der Verkehrsausschuss des Landtages an ganz verschiedenen Ansätzen, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Eine Möglichkeit sei dabei, unter Nutzung von Reststoffen aus der Landwirtschaft, aus den Haushalten sowie zum Beispiel aus der Gastronomie klimaneutral Kraftstoffe herzustellen oder Energie zu erzeugen. In Deutschland gebe es mehrere Verfahren, wie aus diesem organischen Stoffen synthetische Kraftstoffe erzeugt würden. Eines dieser Verfahren würde am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) erforscht; dabei gehe es in Schnellpyrolyse und Pyrolyse zur Vorverarbeitung von Biomasse. Klimafreundlich seien diese Kraftstoffe jedoch nur, wenn sie mit erneuerbar hergestelltem Strom erzeugt werden. "Klar ist für den Ausschuss und mich", so Rombach, "dass diese Stoffe nicht auf Kosten der Nahrungsmittelproduktion entstehen dürfen."

Dem Ausschussvorsitzenden zufolge würde das derzeit produzierte Biogas überwiegend zur Energieerzeugung, also für Strom und Wärme, genutzt. Vermehrt würde jedoch auch auf Bio-Methan auf Erdgasqualität gesetzt, das als nachhaltiger Biotreibstoff genutzt werden könne. So gebe es zum Beispiel in Berlin und in weiteren Städten Müllfahrzeuge, die mit Bio-Methan angetrieben würden, das aus den eingesammelten Bioanfällen gewonnen würde. "Das wäre auch für Städte in Baden-Württemberg eine Möglichkeit", so Rombach. Ziel der Landesregierung sei es zudem, dass auch Kohlendioxid als Kohlenstoffquelle für die Erzeugung von synthetischen Kraftstoffen genutzt werden könne.

In Zusammenfassung mit über erneuerbare Energien erzeugte synthetische Kraftstoffe biete eine Beimischungsquote eine große Chance. Investments in die neuen Technologien werden ermöglicht und mit geringen Kosten der Kohlendioxidausstoß reduziert. Spannend an den Antworten zum Antrag seien auch die verschiedenen Verfahren zur Nutzung von organischen Reststoffen. "Für die ausführliche Beantwortung des Antrages danke ich dem Umwelt-, Wirtschafts- und Verkehrsministerium herzlich", so Rombach abschließend.

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Quelle:
Pressemitteilungen 42/2020 - 29. April 2020
Herausgeber: Landtag von Baden-Württemberg
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veröffentlicht im Schattenblick zum 30. April 2020

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