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HAMBURG/3537: Senat fördert MigrantInnenorganisationen nach Gutsherrenart (Die Linke)


Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 7. März 2016

Senat fördert MigrantInnenorganisationen nach Gutsherrenart


MigrantInnenorganisationen leisten seit Jahrzehnten wichtige integrative Arbeit in Hamburg. Gewürdigt wird diese Arbeit allerdings sehr unterschiedlich: Der weitaus größte Teil der Organisationen erhält kaum oder gar keine Förderung durch die Behörden - senats- und arbeitgebernahe Vereine bzw. Verbände werden dagegen zum Teil mit Millionenbeträgen bezuschusst. Das belegt die Antwort des Senats auf eine Schriftliche Kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft (Drs. 21/3150).

"Viele MigrantInnenorganisationen leisten wegweisende Hilfs- und Beratungsleistungen für Kinder, Jugendliche und Familien - meist ehrenamtlich und ohne weitere Würdigung", erklärt dazu Mehmet Yildiz, kinder- und sportpolitischer Sprecher der Fraktion. "Nötig wäre es, auf Vereine und Verbände zuzugehen und ihnen Fördermöglichkeiten nahezubringen. Gleichzeitig müssen bürokratische Hürden für Ehrenamtliche abgebaut werden, damit nicht nur ohnehin gut gestellte Vereine und Verbände Zugang zu Fördertöpfen haben. Besonders in der Flüchtlingshilfe können regionale und dezentrale Projekte kompetente Arbeit leisten."

Stadt und Bezirke fördern grundsätzlich Projekte wie Kochkurse, Kinder- und Sportfeste, Kulturangebote oder Maßnahmen zur Integrationsförderung von Zuwanderern. Allerdings besteht ein massives Ungleichgewicht: Während in den letzten fünf Jahren etwa 65 Vereine und Projekte (ohne professionelle Beratungsstellen) von der Stadt mit einer Gesamtsumme von 1,45 Millionen Euro gefördert wurden, bekamen allein zwei arbeitgebernahe Verbände 632.000 bzw. 4,97 Millionen Euro von der Stadt, in den meisten Fällen von der Sozialbehörde. Die überwältigende Mehrheit von rund 450 MigrantInnenorganisationen geht dagegen gänzlich leer aus.

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Quelle:
Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 7. März 2016
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veröffentlicht im Schattenblick zum 9. März 2016

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