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HAMBURG/5029: Mehr Personal in den Kitas - aber schwierige Arbeitsbedingungen (Die Linke)


Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft vom 31. Januar 2020

Mehr Personal in den Kitas - aber schwierige Arbeitsbedingungen


Hamburgs Kitas haben im letzten Jahr über 1.400 zusätzliche Fachkräfte eingestellt, auch die Zahl der Nachwuchskräfte in Ausbildung steigt. Damit kommt die Verbesserung der Personalsituation gut voran, auch wenn es durchschnittlich über vier Monate dauert, bis eine Stelle besetzt werden kann, wie eine Große Anfrage (Drs. 21/19322) der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft ergibt. Allerdings wuchs der Anteil der Teilzeit-Beschäftigten auf über 68 Prozent und der Senat drückt sich weiter davor mitzuteilen, wie viele Fachkräfte das herausfordernde Berufsfeld vorzeitig verlassen haben.

"Es ist schön, dass der Ausbau der Kita-Kapazitäten ohne besondere Engpässe klappt - anders als es der Senat in seiner Abwehr der Volksinitiative behauptet hat", erklärt dazu Mehmet Yildiz, Fachsprecher der Fraktion für Kitas. "Es reicht aber nicht, neue Fachkräfte auszubilden, es müssen auch die Arbeitsbedingungen so gestaltet werden, dass möglichst viele im Beruf bleiben. Sonst werden sie in dieser aufreibenden Arbeit einfach verheizt. Das ist fahrlässig."

Wie die Anfrage zeigt, laufen bei den verschiedenen Kita-Trägern ganze 15 verschiedene Tarifverträge. "Der Senat hat die Personalkosten leider pauschalisiert - das bevorzugt Träger, die ihr Personal schlechter bezahlen", kritisiert Yildiz. "Es gibt diverse Strategien, für die Pauschale möglichst viel Personal einzustellen: Junge Fachkräfte sind billiger, zumal Bewährungsaufstiege nicht bezahlt werden müssen. Andere zahlen einfach insgesamt weniger. Wieder andere sparen generell am Personal, um Rücklagen zu bilden und damit den Kita-Ausbau voranzubringen - auf Kosten der Kolleg_innen."

Yildiz fordert daher, die Mittel, die der Bund zur Verbesserung der Kita-Qualität zur Verfügung stellt, auch dafür einzusetzen und nicht zur Haushaltskonsolidierung. "Das ist eindeutig nachhaltiger", so der Abgeordnete. "Immerhin hat der Senat aber gelernt, nicht mehr angebliche Geschäftsgeheimnisse vorzuschieben, um sich vor Auskünften zur Personalsituation zu drücken. Da hat mein Gang zum Gericht wohl doch eine Wirkung gehabt."

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Quelle:
Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Pressemitteilung vom 31. Januar 2020
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veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Februar 2020

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