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RHEINLAND-PFALZ/4081: Islamunterricht - Verhandlungen der Landesregierung (CDU)


Pressemitteilung der CDU-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz vom 04.08.2016

Islamunterricht / Verhandlungen der Landesregierung

Julia Klöckner: Verhandlungen aussetzen - gründliche Analyse notwendig


Die Landesregierung führt mit verschiedenen Verbänden Verhandlungen über die Ausgestaltung eines künftigen islamischen Religionsunterrichts an den Schulen im Land, darunter die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e.V. (Ditib), die einen direkten Draht zur türkischen Religionsbehörde hat. Dazu erklärt die Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Julia Klöckner:

"Ein Religionsunterricht für muslimische Kinder kann ein wichtiges Element der schulischen Lehr- und Erziehungsarbeit sein - mit deutschen Standards und gehalten von an deutschen Universitäten ausgebildeten Lehrern.

Doch die Frage der Legitimation, wer im Namen des Islam spricht, ist angesichts der politischen Lage in der Türkei aktueller denn je. Es gibt keine einheitlichen Ansprechpartner des Islams in Deutschland, sondern verschiedene Interessenverbände, die mitunter nur einen kleinen Teil der Muslime vertreten.

Das macht auch die Verhandlungen zu einem islamischen Religionsunterricht so komplex. Die problematische Abhängigkeit von Ditib zur türkischen Religionsbehörde ist das eine, aber wissen wir denn genau, wer hinter den anderen Verbänden steht? Das Gebot der Stunde muss deshalb sein, die Situation zunächst genau zu analysieren. Bis dieser Prozess abgeschlossen ist, sollte die Landesregierung die Verhandlungen zum Staatsvertrag insgesamt aussetzen.

Frau Dreyer sollte zudem bei den Islamverbänden darauf drängen, dass diese der Öffentlichkeit transparent einen Vorschlag vermitteln, wie sie sich einen Islamunterricht im Land vorstellen, der - losgelöst von politischen Interessen - einer gemeinsamen Linie folgt, die mit dem deutschen Grundgesetz vereinbar ist. Die Verbände könnten selbst einen größeren Beitrag zu einer offenen Diskussion leisten.

Wir versuchen, jedem Glauben, jeder Religion gerecht zu werden. Das kann aber nicht heißen, dass man sich auf Kosten unserer Werte auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigt."

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Quelle:
Pressemitteilung vom 4. August 2016
CDU Landtagsfraktion Rheinland-Pfalz
Kaiser-Friedrich-Straße 3, 55116 Mainz
Tel: 0 61 31 - 208 - 3309, Fax: 0 61 31 - 208 - 4309
Internet: www.cdu-fraktion-rlp.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. August 2016

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