Schattenblick → INFOPOOL → PARLAMENT → LANDESPARLAMENTE


SAARLAND/2564: Fraktion lehnt Forderung nach einer Änderung des Arbeitszeitgesetzes ab (SPD)


SPD-Fraktion im Landtag des Saarlandes - Pressemitteilung vom 12. Januar 2016

Pink meint, Arbeitszeit von acht Stunden sei nicht mehr zeitgemäß Eugen Roth: "Wer mehr Flexibilität fordert, der muss auch bereit sein, seine Niedriglohnstrategie aufzugeben"


Die SPD-Landtagsfraktion lehnt die Forderung nach einer Änderung des Arbeitszeitgesetzes und einer Ausdehnung der täglichen Höchstarbeitszeit auf mehr als zehn Stunden von Dehoga-Präsidentin Gudrun Pink ab. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Landtagsfraktion und arbeitsmarktpolitische Sprecher Eugen Roth reagiert bestürzt auf diese Forderung und unterstreicht dabei auch die Kritik der NGG an der Forderung:

"Die Chefin des Dehoga Saar hat anscheinend noch nicht gemerkt, dass Arbeitnehmer längst flexibel arbeiten, oft zulasten der Arbeitsbedingungen und des Familienlebens! Dieses Übermaß an Flexibilität geht sogar bis zum Missbrauch durch Zeitverträge und Leiharbeit sowie Werkverträge. Der entscheidende Punkt bei dieser Geschichte ist die Frage: zu welchem Preis sollen Arbeitnehmer noch flexibler werden, gar ihre Arbeitszeit um mehr als zehn Stunden überschreiten? Wer mehr Flexibilität fordert, der muss auch bereit sein, seine Niedriglohnstrategie aufzugeben und einen ordentlichen Lohn zu zahlen, nämlich auf Basis von Tarifverträgen im Bereich Hotel, Gaststätten und Tourismus sowie darüber hinaus, abgeschlossen mit der Gewerkschaft NGG. Für uns kann es nur gute Arbeit gegen guten Lohn geben!

Es ist in Europa klar, wie Deutschland seine Wettbewerbsvorteile erkämpft hat, nämlich unter anderem durch Lohnzurückhaltung, die auf dem Rücken der europäischen Gemeinschaft und der deutschen Arbeitnehmer ausgetragen wird. Auch das Saarland hinkt beim Lohn im statistischen Durchschnitt um 10 bis 20 Prozent im Gegensatz zu anderen westlichen Bundesländern hinterher. Unsere jungen Leute sind qualifiziert und längst flexibel - doch vor allem sind sie mobil und ziehen den höheren Löhnen hinterher raus aus dem Saarland. Das können wir nur durch vernünftige Lohnregelungen auf Basis von Tarifverträgen lösen!"

*

Quelle:
SPD-Fraktion im Landtag des Saarlandes
Pressesprecher: Matthias Jöran Berntsen
Franz-Josef-Röder-Straße 7, 66119 Saarbrücken
Telefon: +49 681 5002222, Fax.: +49 681 5002387
E-Mail: mj.berntsen@spd-saar.de
Internet: www.spd-fraktion-saar.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Januar 2016

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang