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SCHLESWIG-HOLSTEIN/1793: Landesregierung verteidigt Öl-Bohrungen im Watt (Landtag)


Der Landtag Schleswig-Holstein
Parlamentszeitung Nr. 10 - Dezember 2011

Landesregierung verteidigt Öl-Bohrungen im Watt


Schwarz-Gelb hält an den geplanten Öl-Bohrungen im Wattenmeer fest. Sollten die drei Bohrungen erfolgreich sein, werde das Öl auch gefördert - aber nicht im Nationalparkgebiet Wattenmeer, so Wirtschaftsminister Jost de Jager (CDU). Und: Es werde keine weitere Förderplattform als die seit knapp 25 Jahren vor der Küste Dithmarschens verankerte "Mittelplate" geben.


Linke, Grüne und SSW wandten sich aus Umweltschutzgründen kategorisch gegen die geplanten Ölbohrungen, die SPD will auf Dauer die Ölförderung im Wattenmeer einstellen. Die Koalitionsfraktionen, die den mündlichen Bericht des Ministers angefordert hatten, hielten dagegen: Die Ölförderung und die Raffinerien sorgen für Einnahmen für das Land und sichern Arbeitsplätze. Eine Diskussion in den Ausschüssen lehnten sie ab.

Der Energiekonzern RWE Dea vermutet ein Erdölfeld von rund 23 Millionen Kubikmetern unter dem schleswigholsteinischen und niedersächsischen Wattenmeer. Die Anträge für die Erkundungsbohrungen, die von außerhalb des Nationalparks mit sogenannten Schrägbohrungen vorgenommen werden sollen, wollte RWE Dea zeitnah bei der Nationalparkverwaltung und dem Umweltministerium einreichen. Im Mai 2010 war die Bohr-Konzession für die seit 1987 bestehende Plattform "Mittelplate" im Wattenmeer um 30 Jahre bis 2041 verlängert worden.

Hauptredner: M. von Abercron (CDU), S. Redmann (SPD), O. Kumbartzky (FDP), M. Fritzen (Grüne), B. Thoroe (Linke), F. Meyer (SSW) / (Drucksachen 17/1954, /1992neu)


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Quelle:
Der Landtag Schleswig-Holstein, Nr. 10 im Dezember 2011, S. 8
Mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Januar 2012