Der Landtag - Nr. 01 / März 2016
Die Parlamentszeitschrift für Schleswig-Holstein
Kite-Surfen wird eingeschränkt: Trendsport kontra Tierschutz
Ein schnelles Board unter den Füßen und ein Lenkdrachen zum Abheben in den Händen: Das sogenannte Kite-Surfen begeistert seit einigen Jahren die Wassersportler. Die Hochgeschwindigkeitssegler verschrecken allerdings oftmals die Tierwelt. Deswegen will die Landesregierung nun gegensteuern - ohne den Trendsport aus Schleswig-Holstein zu vertreiben.
So ist an der Nordsee mit Blick auf den Nationalpark Wattenmeer
ein grundsätzliches Kite-Verbot geplant, mit Ausnahme sogenannter Hot-
Spots wie Sylt, Föhr, Büsum oder Sankt Peter-Ording. Das betonte
Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) Anfang Februar im
Wirtschaftsausschuss. An der Ostseeküste soll es kein generelles
Verbot geben. Das grundsätzlich freie Surfen soll aber in neun
kleineren Naturschutzgebieten eingeschränkt oder verboten werden.
Umwelt-Staatssekretärin Silke Schneider bezifferte die geplanten
Einschränkungen auf 30 Kilometer der etwa 400 Kilometer langen
Ostseeküste Schleswig-Holsteins. Probleme gebe es etwa auf Fehmarn, so
Schneider: Einheimische beachten zwar die Rast- und Brutzeiten der
Vögel, Auswärtige tun sich damit hingegen schwer.
Trotz der neuen Verbotszonen befürchte er kein Minus im Tourismus, betonte Minister Meyer: "Schleswig-Holstein profitiert von dieser Trendsportart auch weiterhin." Dass die Brett-Artisten künftig nach Dänemark durchfahren könnten, wenn das derzeit fast überall mögliche Surfen im Lande eingeschränkt wird, befürchtet Meyer nicht: "Ein Kiter kann es auf Sylt tun, warum sollte er nach Röm weiterfahren?", reagierte er auf eine Frage des CDU-Wirtschaftsexperten Johannes Callsen, der die Ausschussdebatte angestoßen hatte.
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Quelle:
Der Landtag, Nr. 01 / März 2016, S. 17
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veröffentlicht im Schattenblick zum 27. April 2016
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