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BILDUNG/1127: 18 Jahre sind eine gute Begrenzung beim allgemeinen und gesetzlichen Mindestlohn


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 19. März 2014

Arbeitsgruppe: Bildung und Forschung

18 Jahre sind eine gute Grenze



Ernst Dieter Rossmann, Sprecher der Arbeitsgruppe Bildung und Forschung:

Bundesbildungsministerin Wanka fordert eine Ausweitung der Ausnahme des gesetzlichen Mindestlohns von über 18 Jährigen. Ihre Argumentation, dass sonst junge Erwachsene eher ungelernten Tätigkeiten statt einer Ausbildung nachgehen, ist widerlegbar und eine Unterstellung. Bildungsministerin Wanka muss erkennen, dass das zentrale Problem stattdessen die Auswahl und das Vorhandensein an genügend Ausbildungsplätzen ist.

"Die Volljährigkeit und die Schutzbestimmungen aus dem Jugendarbeitsschutzgesetz mit 18 Jahren sind eine gute und sachgerechte Begrenzung beim allgemeinen und gesetzlichen Mindestlohn. Mit der Volljährigkeit mit 18 Jahren in ganz Deutschland ist schließlich verbunden, dass sich die jungen Erwachsenen in eigener Verantwortung um Ausbildung oder Studium bewerben und diese wahrnehmen. Wer Volljährigkeit ernst nimmt, darf diese nicht nach Belieben durchlöchern.

Tatsächlich sind es Unterstellungen, die hier aus durchsichtigen ökonomischen Gründen gemacht werden, wenn jungen Erwachsenen in Volljährigkeit der allgemeine gesetzliche Mindestlohn verweigert werden soll. Dies würde nicht nur zu Verdrängung von regulärer Arbeit über einen neuen Billiglohnsektor führen, sondern geht auch an der Bildungswirklichkeit in Deutschland vorbei. Schließlich nehmen auch jetzt schon die weit überwiegende Zahl der jungen Erwachsenen Ausbildungsplätze und Studienplätze wahr. Auch wenn sie dadurch deutlich weniger Einkommen über einen Ausbildungsvertrag beziehungsweise BAföG und Stipendien realisieren können, als wenn sie arbeiten oder jobben würden.

Auch Bildungsministerin Wanka muss erkennen und anerkennen, dass das heutige zentrale Problem in der Berufsausbildung daran liegt, dass es noch nicht genügend Auswahl an Ausbildungsplätzen gibt und eine Ausbildungsgarantie für alle jungen Erwachsenen noch nicht verwirklicht werden kann. Von der Bildungsministerin ist zu erwarten, dass sie sich nicht vor die Karre beim Durchlöchern des allgemeinen gesetzlichen Mindestlohns spannen lässt. Stattdessen sollten alle Energien darauf gerichtet werden, dass Ausbildungsangebot weiter auszubauen und die Ausbildungsgarantie für alle mit Leben zu erfüllen."

Copyright 2014 SPD-Bundestagsfraktion

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 131 vom 19. März 2014
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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. März 2014