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GESUNDHEIT/827: Pille danach endlich rezeptfrei


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 26. November 2014

Arbeitsgruppe: Gesundheit

Pille danach endlich rezeptfrei



Hilde Mattheis, gesundheitspolitische Sprecherin;
Mechthild Rawert, zuständige Berichterstatterin:

Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA hat vergangenen Freitag eine positive Empfehlung zur rezeptfreien Abgabe des Präparats "ellaOne" - der so genannten Pille danach - abgegeben. Die endgültige Entscheidung liegt bei der Europäischen Kommission, diese hält sich in der Regel aber an das EMA-Votum. Danach müssten die Mitgliedsländer die Entscheidung umsetzen. Das gilt auch für Deutschland.

"Die SPD-Bundestagsfraktion begrüßt, dass Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe seine bisher strikt ablehnende Haltung zur Rezeptfreiheit von Notfallkontrazeptiva ändert. Damit passt er sich der Haltung derjenigen an, die schon immer der Meinung waren: Frauen können selbst entscheiden! Endlich setzen sich die seit Jahren vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnisse durch und siegen über ideologische Vorbehalte.

Die SPD-Bundestagsfraktion ist der Auffassung, dass Frauen die "Pille danach" auch ohne ärztliche Verschreibung sicher und effektiv anwenden. Das Präparat "Pidana" auf Levonorgestrelbasis ist ebenfalls rezeptfrei abzugeben. Der Wirkstoff ist gut erforscht und auch preiswerter. Das Bundesinstitut für Arzneimittel- und Medizinprodukte, eine nachgeordnete Einrichtung des Bundesgesundheitsministeriums, hat die Rezeptfreiheit für die Pille danach auf LNG-Basis schon 2003 gefordert.

Die Pille danach ist für den Notfall gedacht und soll nach einer Verhütungspanne so früh wie möglich eingenommen werden. Der Zugang zur Beratung und zur Abgabe des Medikaments in den Apotheken mit ihrem flächendeckenden Nacht- und Notdienst erspart Frauen gerade in ländlichen Gegenden höchst unwürdige Situationen. Eine missbräuchliche Anwendung ist so auf jeden Fall ausgeschlossen.

Auf Initiative der SPD-Bundestagsfraktion wurde im Oktober 2012 der erste Antrag "Rezeptfreiheit von Notfallkontrazeptiva - Pille danach - gewährleisten" in den Deutschen Bundestag eingebracht."

Copyright 2014 SPD-Bundestagsfraktion

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 765 vom 26. November 2014
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veröffentlicht im Schattenblick zum 28. November 2014