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GESUNDHEIT/901: Welt-AIDS-Tag 2016 - Keine Entwarnung bei der AIDS-Gefahr


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 30. November 2016

Arbeitsgruppe: Gesundheit

Welt-AIDS-Tag 2016: Keine Entwarnung bei der AIDS-Gefahr


Hilde Mattheis, gesundheitspolitische Sprecherin;
Helga Kühn-Mengel, Beauftragte für die Belange von Patienten und Pflegebedürftigen;
Mechthild Rawert, zuständige Berichterstatterin:

Nach den Untersuchungen des Robert-Koch-Instituts gab es Ende 2015 rund 84.700 HIV-infizierte Menschen in Deutschland. Die Neuinfizierungen von insgesamt 3.200 sind gegenüber dem Vorjahr nicht gesunken. Deshalb müssen wir nach wie vor Aufklärung und Informationen verstärken.

"Von den 3.200 Neuinfektionen im Jahr 2015 erfolgten 2.200 bei Männern, die Sex mit Männern haben, 750 wurden auf heterosexuellem Wege übertragen, 250 bei intravenösem Drogenkonsum. Rund 460 Todesfälle gab es 2015 bei HIV-Infizierten.

Von den 84.700 HIV-Infizierten wissen rund 12.600 nicht von ihrer Infektion. Späte Diagnosen führen zu höherer Sterblichkeit und höheren Behandlungskosten. Hinzu kommt das Risiko, dass eine Infektion unbeabsichtigt weitergegeben wird.

Aktuelle Studienergebnisse zeigen wie wichtig es ist, HIV-Infizierten, unabhängig vom Gesundheitszustand, bereits von Anfang an Möglichkeiten zur Behandlung zu geben. Ein früher Behandlungsbeginn kann Krankheit und Ansteckungsgefahr eindämmen.

Diese neuesten Erkenntnisse sind mittlerweile in die Leitlinien der deutsch-österreichischen Gesellschaft zur antiretroviralen Therapie der HIV-Infektion aufgenommen worden.

Wir begrüßen daher den "Gemeinsamen Appell für die Einführung der Prä-Expositionsprophylaxe (PrEP) in Deutschland" der dagnä, der Deutschen AIDS-Hilfe und der Deutschen AIDS-Gesellschaft. Die Zulassung der PrEP kann in Sachen HIV-Prävention in Deutschland eine Chance darstellen.

Wir wollen die Ansteckungsrisiken minimieren. Deshalb dürfen wir nicht nachlassen für Aufklärung und Informationen zu sorgen - zu HIV-Übertragungsrisiken und frühen Behandlungsmöglichkeiten."

Copyright 2016 SPD-Bundestagsfraktion

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 750 vom 30. November 2016
SPD-Bundestagsfraktion, Pressestelle
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Telefon: 030/227-5 22 82, Fax: 030/227-5 68 69
E-Mail: presse@spdfraktion.de
Internet: www.spdfraktion.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Dezember 2016

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