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INNEN/2284: Zielvereinbarung für Olympia - Minister Friedrich auf Abwegen


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 13. August 2012

Arbeitsgruppe: Sport

Zielvereinbarung für Olympia: Minister Friedrich auf Abwegen



Zum Abschluss der Olympischen Spiele in London und der vom Bundesministerium des Innern (BMI) veröffentlichten Übersicht der Zielvereinbarungen erklärt der sportpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Martin Gerster:

44 Medaillen, davon 11 in Gold. Das ist die Bilanz der Deutschen Olympiamannschaft in London 2012. Dazu kamen viele Finalteilnahmen, in manchen Bereichen war allein die Qualifikation für die Spiele sensationell. Die deutschen Athletinnen und Athleten haben uns viel Freude gemacht. Großen Dank und Respekt für die gezeigten Leistungen. Dazu war London ein großartiger Gastgeber.

Doch was ist das in den Augen der Verantwortlichen beim BMI und dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) wert? Bei Betrachtung der am Freitag veröffentlichten Zielvereinbarungen lässt es einen schaudern: Als Ziel wurden 86 Medaillen mit den olympischen Sportfachverbänden ausgehandelt, davon 26 in Gold. Dies ist völlig utopisch, die klare Verfehlung des Ziels keine Überraschung. Sportliche Erfolge lassen sich nicht ausschließlich am Reißbrett planen. An einem Wettkampftag können viele Kleinigkeiten den Ausschlag zwischen Medaille und Platzierung bedeuten. Egal wie gut vorbereitet eine Athletin oder ein Athlet in den Wettkampf geht, die Konkurrenz kann immer mal besser sein. Nach der massiven Kritik einiger Athleten am deutschen Fördersystem muss dieses nun überprüft werden. Wollen wir auch weiterhin eine erfolgreiche Sportnation sein, bedarf es stets auch Überlegungen nach Verbesserungen in der Sportförderung.

Bundesinnenminister Friedrich und sein Haus befinden sich nicht nur mit den völlig unrealistischen Zielvereinbarungen auf Abwegen, auch die Geheimniskrämerei darum war schlichtweg peinlich. Es ist bedauerlich, dass es für die Veröffentlichung erst einen Beschluss des Verwaltungsgerichts geben musste, die Abgeordneten im Sportausschuss mit der Bitte um Herausgabe der Zielvereinbarungen jedoch stets ignoriert wurden. Friedrich hat bis zuletzt auf Zeit gespielt und versucht es auch weiterhin, denn die Zielvereinbarungen gehen über die bisher herausgegebene Tabelle hinaus. Die gesamten Unterlagen müssen veröffentlicht werden. Transparenz funktioniert nicht scheibchenweise.

Copyright 2012 SPD-Bundestagsfraktion

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 861 vom 13. August 2012
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veröffentlicht im Schattenblick zum 15. August 2012