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KULTUR/179: Sigmar Gabriel zum Tod des Historikers Hans-Ulrich Wehler


SPD-Pressemitteilung vom 7. Juli 2014

Sigmar Gabriel zum Tod von Hans-Ulrich Wehler



Zum Tod des Historikers Hans-Ulrich Wehler kondolierte der SPD-Parteivorsitzende Sigmar Gabriel heute mit folgendem Schreiben (hier Auszüge):

Mit Hans-Ulrich Wehler haben Sie einen geliebten Menschen und wir alle einen der einflussreichsten Historiker und bedeutendsten öffentlichen Intellektuellen dieses Landes verloren.

Mit seinem wissenschaftlichen Werk erschloss Hans-Ulrich Wehler der bundesdeutschen Geschichtswissenschaft neue Horizonte. Die Neuorientierung der Disziplin als Gesellschaftsgeschichte durch methodische Vielfalt und interdisziplinäre Perspektiven ist untrennbar mit seinem Lebenswerk verbunden. So prägte er eine ganze Generation deutscher Historikerinnen und Historiker.

Neben seiner großen Schaffenskraft als Wissenschaftler war Hans-Ulrich Wehler auch eine der wichtigen öffentlichen Stimmen in Deutschland. Als leidenschaftlicher Citoyen mischte er sich immer wieder mit Verve in das Zeitgeschehen ein: Die großen gesellschaftspolitischen Debatten der Bundesrepublik hat er als streitbarer public intellectual maßgeblich mitgeprägt. Deutschlands politische und geistige Westbindung verbunden mit dem unablässigen Einsatz für Aufklärung, Demokratie und individuelle Freiheit wurden zu seinem Leitmotiv.

Als zutiefst politischer Menschen hat Hans-Ulrich Wehler die Politik mit seinen pointierten Debattenbeiträgen und oft zugespitzen Interventionen immer wieder zur Auseinandersetzung und Selbstvergewisserung gezwungen. Auch für die Sozialdemokratie war er ein kritischer Wegbegleiter. In seinem großen Thema der letzten Jahre, dem Kampf gegen soziale Ungleichheit, hat sich die SPD Hans-Ulrich Wehler gleichwohl stets verbunden gefühlt.

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Quelle:
SPD-Pressemitteilung 236/14 vom 7. Juli 2014
Herausgeber: SPD Parteivorstand, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Juli 2014