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SICHERHEIT/407: Unsere Gesellschaft hat keinen Konsens in der Sicherheitspolitik gefunden


SPD-Pressemitteilung 80/12 vom 19. März 2012

Groschek: Unsere Gesellschaft hat keinen Konsens in der Sicherheitspolitik gefunden


Zur Erklärung des katholischen Militärbischofs Franz-Josef Overbeck, er sähe die Bundeswehr in einer Identitätskrise, erklärt das Mitglied des SPD-Parteivorstandes, zuständig für Bundeswehr und Sicherheitspolitik, Michael Groschek:

Ich stimme Herrn Overbeck in seiner Einschätzung zu, dass seit dem Ende des Kalten Krieges die Gesellschaft zu keinem von allen Gruppen geteilten Konsens über die Sicherheitspolitik gefunden hat. Die Soldaten fühlen sich von den Regierenden verschaukelt und von der Gesellschaft ins Abseits geschoben. Die übers Knie gebrochene Bundeswehrreform verstärkt dies noch einmal. Deswegen sind jetzt zwei Dinge wichtig:

Erstens besteht dringender Bedarf regelmäßig im Bundestag und deshalb öffentlich über die aktuelle sicherheitspolitische Lage zu diskutieren. Ganz nach dem Vorbild des Gutachtens der Wirtschaftsweisen. Ereignisunabhängig muss so das viel strapazierte Konzept vernetzter Sicherheit mit politischem Leben gefüllt werden.

Zweitens sollte dieser Diskurs nicht nur im Parlament geführt werden. Er sollte zu dem Ziel führen, die Bundeswehr in einer europäischen konventionellen Armee aufgehen zu lassen. Dies wäre identitätsstiftend für die Bundeswehr und für ihre Rolle in der Gesellschaft.

Wir sind jetzt herausgefordert diese Diskussion national und international zu beflügeln.


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Quelle:
SPD-Pressemitteilung 80/12 vom 19. März 2012
Herausgeber: SPD Parteivorstand, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. März 2012