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SOZIALES/1759: Regierung muß mehr gegen Diskriminierung im Sport wegen sexueller Identität tun


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 29. März 2012

AG Sport

Regierung muß mehr gegen Diskriminierung im Sport wegen sexueller Identität tun



Zum offenen Umgang mit Homosexualität im Sport und der Behandlung des Antrages der SPD-Bundestagsfraktion im Sportausschuß des Deutschen Bundestages erklärt der sportpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Martin Gerster:

Sport steht für Fairness, Toleranz und Respekt. Zu den gesellschaftlichen Leistungen des Sports gehört die Fähigkeit, Brücken zwischen Menschen unterschiedlicher sozialer Herkunft oder Kultur zu bauen. Sport trägt zum Abbau von Vorurteilen bei. Und dennoch gibt es im Fußball, aber auch in anderen Sportarten, Ausgrenzungen und verbale Diskriminierungen aufgrund der sexuellen Orientierung. Aktuelle Ereignisse wie etwa homophobe Parolen auf Transparenten im Dortmunder Fußballstadion oder die öffentliche Diskussion um einen homosexuellen Schützenkönig in Nordrhein-Westfalen belegen das.

Deshalb hat die SPD-Bundestagsfraktion einen Antrag zur Förderung eines offenen Umgangs mit Homosexualität im Sport in den Bundestag eingebracht, der nun am 28. März im Sportausschuß des Deutschen Bundestages behandelt wurde. Auch wenn die Ausschußmitglieder der schwarz-gelben Regierungskoalition den Antrag abgelehnt haben, sind wir der festen Überzeugung, daß es nur mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung von Politik und Gesellschaft gelingen kann, die Furcht vor Diskriminierung zu nehmen. Wir wollen, daß Aktive im Breitensport und im Spitzensport sich offen zu ihrer sexuellen Identität bekennen können, ohne ein Risiko für die Karriere zu fürchten.

Die SPD-Bundestagsfraktion fordert die Bundesregierung auf, mehr Aktivitäten im Kampf gegen Diskriminierung aufgrund der sexuellen Identität zu entfalten. So leistet etwa die Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) gute Arbeit und muß finanziell besser ausgestattet werden, anstatt durch eine radikale Kürzungspolitik der Bundesregierung eingeschränkt zu werden.

Die Fortbildung von Trainerinnen und Trainern soll mehr gefördert werden. Verbände, Vereine oder Fanprojekte müssen in ihrer Aufklärungsarbeit besser unterstützt werden, eine breit angelegte Kampagne für Vielfalt im Sport und ein dezentrales Netz von Beratungsstellen der Sportverbände sollen geschaffen und gefördert werden.

Nur ein ganzes Bündel von Angeboten und Hilfsprojekten können helfen, das Gespenst der Homophobie im Sport zu vertreiben.

Copyright 2012 SPD-Bundestagsfraktion

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 375 vom 29. März 2012
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veröffentlicht im Schattenblick zum 31. März 2012