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SOZIALES/2297: Keine Bühne für Hass - Kein Geld für Homophobie


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 28. Mai 2014

Arbeitsgruppe: Beauftragte/r für die Belange von Lesben und Schwulen

Keine Bühne für Hass - Kein Geld für Homophobie



Johannes Kahrs, Beauftragter für die Belange von Lesben und Schwulen:

Offen homophobe Texte gehören nach wie vor zum gängigen Repertoire vieler Musiker. Es darf nicht sein, dass Konzertveranstalter mit Auftritten von als schwulenfeindlich bekannten Künstlern Geld verdienen. Dies gilt auch dann, wenn diese aus Angst vor strafrechtlicher Verfolgung in Europa auf homophobe Texte verzichten.

"Es ist traurig, dass es nach Jahren der öffentlichen Aufklärung, nach Einreise- und Auftrittsverboten, nach Indizierung von Tonträgern immer noch Konzertveranstalter und Klubbetreiber gibt, die mit Auftritten von als homophob bekannten Künstlern Geld verdienen wollen. Aktuell ist dies beim angekündigten Konzert des jamaikanischen Dancehall-Sängers Elephant Man im Hamburger Klub Terrace Hill der Fall.

Jamaika ist eines der gefährlichsten Länder für Homosexuelle. Lynchmorde und schwere Misshandlung sind keine Seltenheit. Angefeuert wird die vorherrschende Homophobie immer wieder durch Lieder von Dancehall-Stars wie Beenie Man, Sizzla oder Elephant Man, die in einigen Texten offen zum Mord an Schwulen aufrufen.

Dass Elephant Man sich nun für seine Europatournee verpflichtet hat, keine Songs vorzutragen, die gegen Homosexuelle hetzen, ist lobenswert. Dennoch ist es nicht mehr als ein Feigenblatt: Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Distanzierungen nur für Auslandsauftritte gelten - auf Jamaika werden die volksverhetzenden Lieder weiter vorgetragen. Für das ansonsten tolerante Hamburg ist dieser Auftritt alles andere als ein Ruhmesblatt."

Copyright 2014 SPD-Bundestagsfraktion

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 312 vom 28. Mai 2014
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veröffentlicht im Schattenblick zum 31. Mai 2014