Schattenblick → INFOPOOL → PARLAMENT → SPD


SOZIALES/2385: Internationaler Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung am 6.2.


SPD-Pressemitteilung vom 5. Februar 2015

Elke Ferner: Weibliche Genitalverstümmelung - SPD-Frauen fordern wirksamen Schutz und bessere Betreuungsangebote


Anlässlich des Internationalen Tages gegen weibliche Genitalverstümmelung am 6. Februar erklärt die Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) Elke Ferner:

Die grausame Praktik der weiblichen Genitalverstümmelung zählt zu den drängendsten Menschenrechtsverletzungen unserer Zeit. Jedes Jahr sind weltweit rund 3 Millionen Mädchen und Frauen in Gefahr, an ihren Genitalien beschnitten zu werden. Rund 125 Millionen haben diesen Eingriff bereits erlitten. Auch in Deutschland sind mehrere tausend Mädchen gefährdet, Opfer von weiblicher Genitalverstümmelung zu werden.

Häufig erfolgt das Beschneidungsritual an in Deutschland lebenden Migrantinnen bei einem Urlaub der Familie im Herkunftsland. Die Mehrzahl der Fälle dieser so genannten "Ferienbeschneidung" sind durch das deutsche Strafrecht - auch durch den 2013 neu eingeführten Straftatbestand "Verstümmelung weiblicher Genitalien" (Paragraph 216 Strafgesetzbuch) - nicht gedeckt.

Wir müssen Frauen und Mädchen vor weiblicher Genitalverstümmelung und ihren Folgen wirksam schützen - und zwar in Deutschland und weltweit. Der neue Straftatbestand der Genitalverstümmelung in Paragraph 226a StGB muss daher dringend auf Auslandstaten ausgeweitet werden. Darüber hinaus fordern die SPD-Frauen den Ausbau bestehender Betreuungsangebote für Opfer und potenzielle Opfer und eine intensivere Zusammenarbeit mit den Menschen in den Communities. Im Rahmen der internationalen Entwicklungszusammenarbeit muss die weibliche Genitalverstümmelung weiterhin konsequent thematisiert werden und Projekte, die der Abschaffung solcher Praktiken sowie der beruflichen Umorientierung gewerbsmäßiger "Beschneiderinnen" dienen, auch künftig vorrangig gefördert werden.

*

Quelle:
SPD-Pressemitteilung 28/15 vom 5. Februar 2015
Herausgeber: SPD Parteivorstand, Pressestelle
Bürgerbüro, Willy-Brandt-Haus
Wilhelmstraße 141, 10963 Berlin
Tel.: 030/25 991-300, Fax: 030/25 991-507
E-Mail: pressestelle@spd.de
Internet: www.spd.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Februar 2015

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang