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SOZIALES/2404: Girls' Day - Rollenklischees überwinden mit zeitgemäßer Berufsberatung


SPD-Pressemitteilung vom 22. April 2015

Girls' Day: Rollenklischees überwinden mit zeitgemäßer Berufsberatung


Am 23. April findet der bundesweite Girls' Day 2015 statt - der Mädchen-Zukunftstag ist das größte Berufsorientierungsprojekt für Mädchen und junge Frauen weltweit. Hierzu erklärt die Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF), Elke Ferner:

Frauen verdienen immer noch 22 Prozent weniger als Männer. Eine der Ursachen ist die deutlich schlechtere Bezahlung der so genannten "Frauenberufe". So sind Mädchen und Frauen überproportional in Branchen mit einem insgesamt geringeren Verdienstniveau tätig: Im Gesundheitsbereich sind 77 Prozent aller Beschäftigten weiblich, im Erziehungswesen etwa 65 Prozent.

Auch der jüngste Berufsbildungsbericht belegt die festgefahrenen Rollenbilder bei der Berufswahl: Im Jahr 2014 haben sich junge Frauen mit großem Abstand für eine Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation; junge Männer hingegen für den Kfz-Mechatroniker entschieden.

Der Frauenanteil im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) ist immer noch verschwindend gering: Die Zahl der Studentinnen in den so genannten MINT-Fächern liegt bei mageren 23 Prozent. Noch schlechter sieht es bei den nicht-akademischen MINT-Berufen aus - hier finden sich gerade einmal 14 Prozent Frauen, unter den Auszubildenden sogar nur 11,8 Prozent.

Genau hier setzt der Girls' Day an: Mädchen und junge Frauen sollen motiviert werden, auch in "typische" - und meist auch besser bezahlte - "Männerberufe" vorzudringen.

Die Berufs- und Studienfachwahl von jungen Frauen und Männern ist auch heute noch von traditionellen Rollenbildern geprägt. Einer geschlechtersensiblen Berufs- und Studienberatung sowie Berufsorientierung in der Schule kommt daher besondere Bedeutung zu, um diese Geschlechterstereotype endlich aufzubrechen. Die Sensibilisierung für Geschlechterfragen muss als durchgängiges Ziel in den Lehrplänen verankert werden.

Doch dies allein wird nicht genügen. Gleichzeitig werden wir SPD-Frauen uns weiterhin dafür einsetzen, dass die Sozial- und Erziehungsberufe, die immer noch hauptsächlich von Frauen gewählt werden, endlich angemessen aufgewertet werden.

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Quelle:
SPD-Pressemitteilung 078/15 vom 22. April 2015
Herausgeber: SPD Parteivorstand, Pressestelle
Bürgerbüro, Willy-Brandt-Haus
Wilhelmstraße 141, 10963 Berlin
Tel.: 030/25 991-300, Fax: 030/25 991-507
E-Mail: pressestelle@spd.de
Internet: www.spd.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. April 2015

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