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VERKEHR/643: Kabinenluft - Bundesverkehrsminister Ramsauer bleibt untätig


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 22. November 2012

Arbeitsgruppe: Tourismus

Kabinenluft - Bundesverkehrsminister Ramsauer bleibt untätig



Zur Antwort der Bundesregierung vom 19. November 2012 auf die Kleine Anfrage der SPD-Bundestagsfraktion "Verantwortung für die Sicherheit von Passagieren und Besatzungen in Verkehrsflugzeugen infolge kontaminierter Kabinenluft" erklärt der tourismuspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Hans-Joachim Hacker:

Mit der Kleinen Anfrage wollte die SPD-Bundestagsfraktion erfahren, welche konkreten Maßnahmen die Bundesregierung umsetzen wird, um die Ursachen für kontaminierte Kabinenluft in Verkehrsflugzeugen aufzuklären sowie zu deren Abstellung beizutragen. Schnell wird jedoch klar: Der zuständige Bundesverkehrsminsiter Ramsauer bleibt trotz des massiven Problems weiterhin untätig. Statt endlich aktiv zu werden, schiebt er die Verantwortung von sich, Luftfahrtbundesamt (LBA) und Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen (BFU) spielen "Blinde Kuh".

Mehrere Vorkommnisse wie der Zwischenfall am 19. Oktober 2010 mit einer Germanwings-Maschine haben das wiederholte Auftreten von verschmutzter Kabinenluft bestätigt und die damit verbundenen Risiken im Flugverkehr und für die Gesundheit von Besatzung und Passagieren bestätigt. Obwohl medizinisch belegt ist, dass bei den beiden am Vorfall vom 19. Oktober 2010 beteiligten Piloten auffällige Sauerstoffsättigungswerte im Blut gemessen wurden und der Copilot über sechs Monate flugdienstuntauglich war, wartet Bundesverkehrsminister Ramsauer auf einen Abschlussbericht zu diesem Vorfall. Der vorliegende Zwischenbericht vom 29. September 2012 enthält jedoch die maßgeblichen Aussagen.

Bundesminister Ramsauer betreibt ein Versteckspiel, wenn er auf Zuständigkeiten der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) und der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) verweist. In einem Expertengespräch im Tourismusausschuss zum Thema Kontaminierte Kabinenluft hat die EASA-Vertreterin unumwunden eingeräumt, dass sie praktisch keine eigenen Untersuchungen zum Erscheinungsbild kontaminierter Kabinenluft durchführen, sondern Luftverkehrsgesellschaften befragen und an internationalen Kongressen teilnehmen.

Was muss erst noch passieren damit Herr Ramsauer endlich aufwacht?

Copyright 2012 SPD-Bundestagsfraktion

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 1292 vom 22. November 2012
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veröffentlicht im Schattenblick zum 24. November 2012