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WIRTSCHAFT/2246: Boykottaufrufe gegen Reisen nach Ägypten sind völlig falsches Signal


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 6. März 2012

Deutsch-Ägyptische Parlamentariergruppe

Boykottaufrufe gegen Reisen nach Ägypten sind völlig falsches Signal


Anläßlich der heutigen Eröffnung des Internationalen Tourismusbörse (ITB) erklärt der SPD-Bundestagsageordnete und Vorsitzende der Deutsch-Ägyptischen Parlamentariergruppe Klaus Brandner:

Zum Auftakt der weltweit größten Tourismusmesse ist die Empfehlung des Vorsitzenden des Tourismusausschusses Klaus Brähmig (CDU/CSU), von Reisen nach Ägypten abzusehen, das völlig falsche Signal.

Ägypten befindet sich in einer wichtigen Umbruchphase, deren positiver Ausgang maßgeblich von einer guten wirtschaftlichen Entwicklung abhängt. Seit den politischen Umwälzungen im vergangnen Jahr hat der Tourismus und damit einer der wichtigsten Wirtschaftszweige Ägyptens massive Einbußen erlitten. Für das gerade bei deutschen Urlaubern so beliebte Reiseland hätte es fatale Folgen, sollten viele Urlauber den fahrlässigen Boykottaufrufen Folge leisten.

Das Auswärtige Amt unterstützt für die kommenden zwei Jahre den Transformationsprozeß in Ägypten mit zahlreichen Initiativen und wichtigen Projekten verstärkt auch im wirtschaftlichen Bereich. Hierbei ist auch der Tourismussektor ein wichtiger Pfeiler. Durch Boykottaufrufe würde auch dieser wichtigen Arbeit der Boden entzogen werden.

Es besteht zudem keine Reisewarnung seitens des Auswärtigen Amtes, die Sicherheit deutscher Urlauber in Ägypten ist zur Zeit keinesfalls gefährdet. Panikmache ist fehl am Platze.

Grundsätzliche ist es richtig, daß die Auswirkungen des Tourismus sowie die Beachtung der Menschenrechtslage in touristischen Zielregionen eine stärkere Beachtung finden sollten. Aber im Gegensatz zur CDU/CSU-Fraktion und dem Vorsitzenden des Tourismusausschusses ist es uns wichtig, deutlich zu machen, daß gerade in einer Umbruchsituation der demokratische Aufbauprozeß durch wirtschaftliche Stabilität unterstützt werden muß

Copyright 2012 SPD-Bundestagsfraktion


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 247 vom 6. März 2012
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veröffentlicht im Schattenblick zum 8. März 2012