Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 21. März 2013
Arbeitsgruppe: Tourismus
Im Tourismus steckt viel Potenzial für die Entwicklung der ländlichen Räume
Anlässlich der Konferenz "Sozialdemokratische Perspektiven für den ländlichen Raum" erklärt der zuständige Berichterstatter der SPD-Bundestagsfraktion Heinz Paula:
Die Tourismuswirtschaft in Deutschland hat im vergangenen Jahr die 400-Millionengrenze bei den Übernachtungen zum ersten Mal überschritten. Bereits heute finden zwei Drittel der Übernachtungen und 40 Prozent der Tagesreisen in ländlichen Räumen statt. Die Tourismuswirtschaft schafft Arbeitsplätze und Einkommen vor Ort. Investitionen in die touristische Infrastruktur, in Wander-, Fahrrad- und Reitwege oder Freizeiteinrichtungen erhöhen die Lebensqualität auch für die einheimische Bevölkerung.
Die SPD-Bundestagsfraktion fordert, dass dieses Potenzial bestmöglich ausgeschöpft, gefördert und weiterentwickelt wird. Der Tourismus in ländlichen Räumen ist kein Selbstläufer und steht angesichts des demographischen Wandels und zunehmender Globalisierung vor großen Herausforderungen. Kommunen, Länder und Bund stehen in der Pflicht, geeignete Rahmenbedingungen für die Stärkung des Tourismus, in ländlichen Räumen zu schaffen. Auch im Hotel- und Gaststättengewerbe müssen Arbeits- und Ausbildungsbedingungen verbessert, prekäre Arbeitsverhältnisse beseitigt und ein flächendeckender Mindestlohn eingeführt werden, um dem Fachkräftemangel und der Abwanderung entgegenzuwirken. Defizite in der Infrastruktur oder die Unterversorgung mit schnellen Internetzugängen müssen angegangen werden. Auch die mangelnde Vernetzung der Verkehrsträger und touristischen Anbieter, die Kleinteiligkeit, Zersplitterung im öffentlichen Tourismusmarketing und Kirchturmdenken müssen angepackt werden.
Wir fordern, dass Förderprogramme auf EU-, Bundes- und Länderebene besser aufeinander abgestimmt werden und Fördermittel der Tourismuswirtschaft zukünftig in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen.
Die kürzlich veröffentlichten Handlungsempfehlungen der Bundesregierung "Tourismusperspektiven in ländlichen Räumen" bringen viel Bekanntes und setzen keine neuen Impulse. Es fehlt die Zuordnung zu Verantwortlichkeiten - wer was und wie zur Lösung der Probleme beitragen kann, das betonte auch Prof. Dr. Rein von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung (HNE) Eberswalde.
Eingebettet in die regionalen Wertschöpfungsketten, kann der Tourismus nachhaltig zur Entwicklung der ländlichen Räume beitragen. Dieses große Potenzial darf nicht verschenkt werden.
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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 395 vom 21. März 2013
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veröffentlicht im Schattenblick zum 23. März 2013