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HOCHSCHULE/2010: Erziehungswissenschaft - so viele Studienanfänger wie noch nie (DGfE)


Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft - 4. Februar 2016

Im Folgenden eine Pressemitteilung im Namen der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft

Erziehungswissenschaft: So viele Studienanfänger wie noch nie - Kongress diskutiert Herausforderungen durch Migration und Inklusion


So viele Frauen und Männer wie nie zuvor haben im Studienjahr 2014/15 ein erziehungswissenschaftliches Bachelor-Studium aufgenommen, nämlich über 12.000. Das geht aus dem neuen Datenreport hervor, den die Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) heute (4. 2.) an der Universität Kassel vorstellte. Herausforderungen und Entwicklungen, die sich u.a. durch die Integration von Migrantinnen und Migranten sowie durch die Inklusion ergeben, diskutieren die Erziehungswissenschaftlerinnen und Erziehungswissenschaftler vom 13. bis zum 16. März in Kassel.

Der Datenreport wird in Kürze veröffentlicht, die Daten liegen aber schon vor. Nach diesen heute vorgestellten Daten waren 2014/2015 deutlich mehr als 50.000 Studierende in einem Hauptfach der Erziehungswissenschaft eingeschrieben (über 38.000 im Bachelor und über 13.000 im Master). Knapp 80 Prozent von ihnen sind Frauen. Angesichts der gestiegenen Studierendenzahlen fordert die DGfE in ihrem Datenreport mehr Professuren an deutschen Hochschulen, um die Qualität der akademischen Ausbildung weiterhin zu gewährleisten. Die Berufsaussichten bewertet die DGfE als gut: Die Erwerbstätigenquote unter den Absolventinnen und Absolventen beträgt drei Jahre nach dem Abschluss etwa 80 Prozent.

"Wir erwarten, dass der Bedarf an akademisch ausgebildeten Pädagoginnen und Pädagogen in Zukunft steigt", sagte Prof. Dr. Ingrid Miethe, Vorstandsmitglied der DGfE und Professorin für Allgemeine Erziehungswissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen. "Gründe dafür sind unter anderem die Inklusion, die an den Schulen neue Bedarfe schafft, sowie die Herausforderungen, die sich durch die Integration von Migrantinnen und Migranten in Bildungseinrichtungen von den Kindertageseinrichtungen bis zu den Hochschulen ergibt."

Themen wie diese diskutiert die DGfE, die größte wissenschaftliche Fachgesellschaft Deutschlands vom 13. bis zum 16. März auf einem Kongress an der Universität Kassel. Erwartet werden dazu mehr als 1500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Das Motto lautet "Räume für Bildung. Räume der Bildung". Gastland ist Argentinien.

"Die große Resonanz auf den Kongress "Räume für Bildung. Räume der Bildung" und die über 200 Beiträge für die verschiedenen Veranstaltungsformate zeigen, dass wir mit diesem thematischen Schwerpunkt einem aktuellen und auch - wie es sich für unser Partnerland Argentinien zeigt - international ausgerichteten Diskurs Raum für intensive wissenschaftliche Auseinandersetzungen bieten", so Prof. Dr. Edith Glaser, Professorin für Historische Bildungsforschung an der Universität Kassel und Mitglied des lokalen Organisationskomitee des DGfE-Kongresses.

Die Erstellung und Drucklegung des Datenreports wurde durch die der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) nahe stehende Max-Traeger-Stiftung gefördert. Die Bildungsgewerkschaft unterstütze die Forderung der DGfE nach mehr wissenschaftlichem Personal in der Erziehungswissenschaft, erklärte der stellvertretende Vorsitzende und Hochschulexperte der GEW, Dr. Andreas Keller. "Gute Bildung spielt eine Schlüsselrolle in der Wissensgesellschaft des 21. Jahrhunderts. Wir brauchen daher mehr und besser qualifizierte Pädagoginnen und Pädagogen, aber auch eine leistungsfähige Bildungsforschung. Das geht nur mit mehr Studienplätzen, besseren Betreuungsrelationen und verlässlichen Karrierewegen für den erziehungswissenschaftlichen Nachwuchs", sagte Keller.

Weitere Informationen:
www.dgfe2016.de

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Quelle:
Pressemitteilung vom 4. Februar 2016
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft
Hauptvorstand, Reifenberger Str. 21, 60489 Frankfurt a.M.
Telefon: 069/78973-0, Fax: 069/78973-201
E-Mail: info@gew.de
Internet: www.gew.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Februar 2016

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