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MELDUNG/067: Bildungsstreikwoche - Forderungen des Bildungsstreikbündnisses in Hamburg (Asta der HWP)


Asta der HWP - Hamburger Hochschule für Wirtschaft und Politik
Pressemitteilung vom 07.07.2010


Die Forderungen des Bildungsstreikbündnisses in Hamburg:

1. Eine sozial gerechte Bildung ohne Gebühren - für alle!

Die soziale Selektion im Bildungssystem muss sofort beendet werden. Alle Bildungsgebühren müssen weg! Dazu gehören vor allem Studiengebühren, Büchergeld, und Kita-Gebühren. Eine Schule für alle räumt mit früher und destruktiver Selektion auf und muss daher das dreigliedrige Schulsystem ohne Wenn und Aber ersetzen.


2. Wirtschaftsinteressen und Wettbewerbsideologie raus aus Schule und Uni!

Die Unabhängigkeit von Forschung und Lehre darf nicht durch Wirtschaftsopportunismus aufs Spiel gesetzt werden! Bildung muss frei sein, sich an Persönlichkeitsentwicklung und Kritikfähigkeit aller Menschen orientieren und nicht am Effizienz-Mantra und den technokratischen Forderungen der Wirtschaftslobby. Daher auch: Boykott des CHE-Rankings!

Das heißt auch: Abitur nach 13 Jahren. Keine Profiloberstufe, sondern freie Fächerwahl, Bachelor/Master entkernen und konzeptionell umkehren: Freie Kurswahl ohne Einschränkungen, Module abschaffen und eigenständiges Arbeiten statt Hausaufgaben und Prüfungswahn! An die Stelle von Rankings, Wettbewerb und Exzellenzförderung muss Kooperation und Massenförderung treten.


3. Unabhängigkeit von Uni und Schule!

Raus mit der Bundeswehr-Rekrutierung und der Polizei aus unseren Schulen und Universitäten. Bildung muss frei und unabhängig möglich sein. Daher müssen auch alle Drittmittelprojekte an der Uni komplett offen gelegt und unter demokratische Kontrolle gebracht werden! Keine Forschung für das Militär und für Waffenproduzenten!


4. Demokratisierung von Bildungseinrichtungen!

Dazu gehören vor allem: Ein Viertel Studierende in ALLE Gremien der Unis, kooperative Unterrichtsgestaltung statt überholter SchülerInnen-LehrerInnen/ Studi-Prof Hierarchien. Abschaffung des Hochschulrates und des Uni-Präsidiums. Entscheidungen müssen ausnahmslos von demokratisch gewählten Gremien getroffen werden. Daher fordern wir auch die Abschaffung der demokratisch illegitimen und intransparenten Kultusminister- und der Hochschulrektorenkonferenz. Wissenschaft muss der gesamten Gesellschaft dienen: OpenAccess (freie Veröffentlichung wissenschaftlicher Erzeugnisse) für alle Publikationen!


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Quelle:
Mitteilung vom 7. Juni 2010
Asta der HWP - Hamburger Hochschule für Wirtschaft und Politik
Von-Melle-Park 9, 20146 Hamburg
E-Mail: fsr-sozoek@uni-hamburg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Juni 2010