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MELDUNG/343: Weltalphabetisierungstag - Unterstützung für Eltern mit Lese- und Schreibschwierigkeiten (BMBF)


BMBF - Bundesministerium für Bildung und Forschung - 05.09.2019

Karliczek: Wir müssen Eltern unterstützen, Lese-Vorbilder zu sein

Weltalphabetisierungstag: BMBF unterstützt Eltern mit Lese- und Schreibschwierigkeiten


Am Sonntag, dem 8. September, ist Weltalphabetisierungstag, an dem weltweit darauf aufmerksam gemacht wird, wie wichtig die Stärkung von Lese- und Schreibkompetenzen ist. Dazu erklärt Bundesbildungsministerin Anja Karliczek:

"Auch in Deutschland müssen wir weiter daran arbeiten, die Zahl der Menschen mit Lese- und Schreibschwächen zu verringern. Immer noch können 6,2 Millionen Erwachsene in unserem Land nicht richtig lesen oder schreiben. Wir müssen dabei aber auch verstärkt an deren Kinder denken.

Laut neuesten Erkenntnissen im Rahmen der LEO-Studie der Universität Hamburg wachsen rund 4,5 Millionen Kinder in Deutschland mit mindestens einem Elternteil auf, das Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben hat. Diese Kinder laufen Gefahr, ebenfalls nur ein niedriges Bildungsniveau zu erreichen. Vor diesem Hintergrund müssen wir in den nächsten Jahren unsere Bemühungen weiter verstärken, die Lese- und Schreibkompetenzen gerade dieser Eltern gezielt zu fördern, damit diese wiederum ihre Kinder in der Lese- und Schreibentwicklung unterstützen können.

Bildung wird auch über das Elternhaus vermittelt. Defizite in diesem Zusammenhang haben für die Kinder langfristige Folgen. Daher fördert das Bundesbildungsministerium in der AlphaDekade Projekte, in denen es darum geht, dass Eltern besser lesen und schreiben lernen, damit sie ihren Kindern vorlesen können. Denn Kinder, denen regelmäßig vorgelesen wird, haben bessere Schulnoten, einen Vorsprung bei der Entwicklung ihrer Persönlichkeit und wichtiger sozialer Kompetenzen.

Bereits 15 Minuten tägliches Vorlesen bietet Kindern prägende Hilfe beim Lesenlernen, so die Stiftung Lesen. Mit unserer Info-Ausstellung "Lesen und Schreiben öffnet Welten", TV, Hörfunk- und Online-Spots informieren wir bundesweit über Lernangebote vor Ort.

Von frühester Kindheit an geht es darum, einen spielerischen Umgang mit Büchern zu entwickeln, Geschichten vorzulesen und die Lust am Selberlesen und Schreiben zu wecken. Das ist eine Aufgabe für alle Glieder der Bildungskette. Von den Kitas über die Schulen bis hin zu Jugendamt und Sozialberatung: Alle gesellschaftlichen Akteure sind gefragt, Eltern mit Lese- und Schreibschwierigkeiten zu unterstützen. Alphabetisierung ist auch Familienarbeit!"


Hintergrund:

Im Rahmen der AlphaDekade fördert das Bundesbildungsministerium eine Reihe von Projekten im familiären Umfeld.

Das Projekt VOR BILD UNG in Hildesheim zum Beispiel bietet Eltern von Vorschulkindern beispielsweise an, sie bei den schriftlichen Formalitäten zur Grundschul-Anmeldung zu unterstützen. Auch weitere Alltagshilfen werden angeboten mit dem Ziel, die Eltern auch für längerfristige Lernangebote im Lesen und Schreiben zu gewinnen.

Das Projekt "Knotenpunkte für Grundbildung" in Trier zielt darauf ab, bestehende Beratungsangebote für Eltern mit geeigneten Lerninhalten zu verknüpfen.

Im Rahmen des Sonderschwerpunkts "Förderung der Lese-, Schreib- und Rechenkompetenzen" entwickeln die Mehrgenerationenhäuser in Deutschland niederschwellige Lernangebote in der Nachbarschaft.

Mit den bundesweiten Lesestart-Programmen der Stiftung Lesen wird das Lesen und Vorlesen in den Familien durch Buchgeschenke für Kinder in den ersten Lebensjahren und begleitendes Informationsmaterial für die Eltern verankert.

Außerhalb der Schule können Kinder die Leseclubs und media.labs der Stiftung Lesen nutzen, um Zugang zum und Spaß am Lesen zu entwickeln. Das Angebot ist Teil des Bundesprogrammes "Kultur macht stark".

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Quelle:
Pressemitteilung 096/2019 vom 05.09.2019
BMBF - Bundesministerium für Bildung und Forschung
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veröffentlicht im Schattenblick zum 6. September 2019

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