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GAZA/010: Asien-Eins fährt ein nach Gaza (NTUI)


New Trade Union Initiative - Delhi
Pressemitteilung vom 3. Januar 2011

Asien-Eins fährt ein nach Gaza


Fast einen Monat nach Beginn ihrer Reise in Rajghat in Delhi mit dem Ziel, die israelische Blockade zu brechen, ist die 'Asien nach Gaza'- Karawane heute am frühen Morgen endlich über den Grenzübergang Rafah in den Gazastreifen eingefahren und wurde von Bewohnern des belagerten Gaza begrüßt. Der allererste Hilfskonvoi aus der südlichen Hemisphäre mit 170 Menschenrechtsaktivisten aus 18 asiatischen Ländern, von denen nur 108 Mitglieder nach Ägypten hineindurften, sammelte sich am Grenzübergang. Die Karawane war zum Stillstand gekommen, als den iranischen und jordanischen Mitgliedern in den Verhandlungen mit der ägyptischen Regierung unter Verweis auf "Sicherheits- und organisatorische Gründe" die Einreise verweigert wurde, ohne auf nähere Einzelheiten einzugehen. Den Hilfsgütern, die vom Iran gestiftet wurden, namentlich 10 Generatoren für Krankenhäuer in Gaza, wurde ebenfalls die Einfuhr verweigert.

Nachdem sie über eine Woche in Latakia auf die Genehmigung Ägyptens gewartet hatte, nahm die Hilfskarawane schließlich gestern ihre Reise wieder auf, um sich der Land- Luft- und Seeblockade zu widersetzen, die Israel seit Mitte Juni 2007 über die 1,5 Millionen Palästinenser in der Enklave verhängt hat. Als das Schiff vom Hafen Latakia in Syrien am 1. Januar aufbrach, wurde das Hilfsschiff mit Namen Salam (Frieden auf arabisch) in internationalen Gewässern von einem israelischen Hubschrauber und zwei Kriegssschiffen verfolgt. Acht Mitglieder der Karawane: Brigadier Sudhir Sawant (ehemaliger Parlamentsabgeordneter), Shaheen Kattiparambil (Islamische Studentenorganisation), Ajit Sahi (Journalist) und Aslam Khan (von der All India Students Association) aus Indien, Koichi Sakaguchi aus Japan, Hakim Alizade aus Aserbaidschan, Muhammad Husein aus Indonesien und Norazli Bin Musa aus Malaysia waren zusammen mit den Hilfsgütern an Bord. Die israelischen Streitkräfte nahmen auch Kontakt mit dem Kapitän des Schiffes auf und forderten nähere Angaben über die Aktivisten.

Die Palästina-Solidaritätskarawane ist von Rajghat in Delhi aus durch Pakistan, den Iran, die Türkei, den Libanon und Syrien gereist. Die Karawane hat auf ihrer nun über 7000 km langen Reise Hilfsgüter im Wert von 1 Million Dollar zusammengetragen, darunter vier Ambulanzwagen, brasilianischen Zucker und Medikamente aus Spanien sowie chirurgische Instrumente.

Die Karawane, darunter neun Mitglieder der NTUI, angeführt von ihrem Generalsekretär Ashim Roy, wurde in Gaza vom 'Komitee zur Beendigung der Gaza-Blockade' empfangen. In seiner Ansprache vor den Medien erklärte Roy, daß der Kampf des palästinensischen Volkes um das Recht auf Selbstbestimmung der wichtigste Kampf zur Verteidigung der Demokratie und gegen den Imperialismus sei. Dafür müssen wir ein neues, vereintes Asien aufbauen. Asien Eins ist der erste Schritt in diese Richtung.

Der Konvoi ist zu einem Zeitpunkt angekommen, an dem die Spannungen im Gazastreifen wieder steigen und ein israelischer Luftangriff auf das Flüchtlingslager Nuseirat in Zentralgaza sowie auf das Flüchtlingslager Jabaliya im Norden von Gaza mit mindestens zwei Verwundeten stattgefunden haben. In einem Zwischenfall zuvor am Sonntag erschossen israelische Truppen einen Palästinenser Anfang zwanzig, der sich in Nablus in der besetzten Westbank einen israelischen Militär-Checkpoint näherte.


Englischer Originaltext der NTUI-Pressemitteilung unter:
http://ntui.org.in/media/item/asia-one-crosses-over-to-gaza/


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Quelle:
Pressemitteilung, 03.01.11
New Trade Union Initiative
B-137, First Floor, Dayanand Colony,
Lajpat Nagar - IV, New Delhi - 110024
Telephone: +91-11-2621 4538, Telefax: +91-11-2648 6931
E-Mail: secretariat@ntui.org.in
in einer Übersetzung des Schattenblick aus dem Englischen


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. Januar 2011