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WESTSAHARA/060: Konfliktparteien schließen weitere Runde der von der UNO einberufenen Gespräche ab (UNO)


UNO - Pressemitteilung vom 9. März 2011

Konfliktparteien des Westsaharastreits schließen eine weitere Runde der von der UNO einberufenen Gespräche ab


9. März 2011. Vertreter der Konfliktparteien des Westsaharastreits - Marokko und Frente Polisario - brachten heute eine weitere Runde von Gesprächen zum Abschluß, in denen beide Seiten nach wie vor den Vorschlag der jeweils anderen Seite als alleinige Basis für zukünftige Verhandlungen zurückwiesen, erklärte der UNO-Gesandte Christopher Ross.

"Die Vorschläge der beiden Parteien wurden erneut vorgestellt", lautete ein von Herrn Ross, dem Persönlichen Westsaharabeauftragten des Generalsekretärs, verlesenes Kommuniqué am Schluß des zweitägigen Treffens, das in Malta abgehalten wurde. "Am Ende des Treffens wies jede Partei weiter den Vorschlag der anderen als alleinige Basis für zukünftige Verhandlungen zurück", ergänzte es.

Delegationen der Nachbarstaaten Algerien und Mauretanien waren bei der sechsten Runde der informellen Westsaharatreffen auf Einladung von Herrn Ross ebenfalls zugegen.

Die beiden Seiten bekräftigten laut Kommuniqué ihre Bereitschaft, für die Verhandlungen innovative Herangehensweisen und Gesprächsthemen auszuloten, um eine gerechte, haltbare und beiderseits akzeptable politische Lösung des Westsaharakonflikts zu finden, die den Menschen in Westsahara das Recht verschafft, selbst über sich zu bestimmen.

Die nächste Runde der informellen Treffen könnte im Mai stattfinden, da die zwei Parteien im Begriff sind, die beiden Vorschläge noch eingehender diskutieren, ergänzte das Kommuniqué.

"Die zwei Parteien haben zum einen beschlossen, eine Reihe innovativer Herangehensweisen in Angriff zu nehmen wie Maßnahmen zur Versöhnung sowie die Vermeidung jeglicher Provokation, die einen negativen Einfluß auf den Verhandlungsprozeß ausüben könnte, und zum anderen zusätzliche Gesprächsthemen wie Naturressourcen und Minenräumung", so das Kommuniqué.

Hinsichtlich der vertrauensbildenden Maßnahmen sprachen die zwei Parteien und die Nachbarstaaten auch über die Ergebnisse ihres Treffens mit dem Büro des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) im vergangenen Monat.

Darüber hinaus bekräftigten sie noch einmal ihre Unterstützung für eine angemessene Umsetzung des Aktionsplans von 2004 über vertrauensbildende Maßnahmen sowie die technische Mission des UNHCR, die im nächsten Monat beginnen soll, günstige Voraussetzungen für die Umsetzung von Familienbesuchen auf dem Landwege zu schaffen.

Die UNO ist seit 1976, als nach dem Ende der spanischen Kolonialverwaltung die Kämpfe zwischen Marokko und Polisario ausbrachen, in Bemühungen eingebunden, eine Lösung für Westsahara zu finden.

Marokko hat einen Autonomieplan vorgelegt, während die Frente Polisario die Position vertritt, daß der endgültige Status des Gebietes in einem Selbstbestimmungsreferendum beschlossen werden sollte, das Unabhängigkeit als Option mit einschließt.


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Quelle:
Parties to Western Sahara dispute conclude another round of UN-convened talks
© United Nations, 9. März 2011
http://www.un.org/apps/news/story.asp?NewsID=37724&Cr=western+sahara&Cr1=
in einer Übersetzung des Schattenblick aus dem Englischen


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. März 2011