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WESTSAHARA/078: Internationale Proteste für Aufnahme von Menschenrechtsbeobachtung in Minurso-Mandat (StdR)


17-04-2012: [Kritische Ökologie - StdR]

Pressemitteilung der Projektgruppe Westsahara, Berlin - Köpenick vom 16.‍ ‍April 2012

MINURSO 2012 - Internationale Demonstrationen



Die Westsahara ist die letzte Kolonie Afrikas. Sie wurde völkerrechtswidrig von Marokko besetzt und Menschenrechtsverletzungen geschehen in den besetzten Gebieten täglich. Deswegen wird die UNO aufgefordert, ihren dort stationierten Truppen (MINURSO) einen entsprechenden Schutzauftrag zu erteilen.

Um dieser Forderung Gehör zu verschaffen, fanden am Samstag, den 14.04.2012 zeitgleich in Al-Aaiun, Smara (Flüchtlingslager), Madrid, Paris, London, Wien, Oslo, Stockholm, Helsinki, Rom, Den Haag, Brüssel und Berlin Aktionen statt. Eine Gruppe in Melbourne hatte bereits am 13.04. den Anfang gemacht. (1)

Die Aktionen standen unter dem Motto "MINURSO: Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen!" und wurden durch jeweils drei Affen dargestellt.

Wie in vielen der anderen Städte fand die Aktion in Berlin vor der französischen Botschaft statt, weil Frankreich die Besatzungsmacht Marokko in jeder Hinsicht unterstützt und selbst die Frage der Menschenrechtsbeobachtung mit Vetodrohungen im Sicherheitsrat der UN zu verhindern weiß.

Getragen wurden diese Aktionen von der saharauischen Studierendenvertretung (UESARIO) und Unterstützergruppen in verschiedenen Ländern. An der Aktion in Berlin beteiligte sich u.a. Volker Beck (die Grünen), Mitglied im Bundestagsausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe.

Die Enttäuschung über den mittlerweile 20jährigen ergebnislosen Verhandlungsprozess bei der UNO ist insbesondere bei jungen Saharauis, die unter der Besatzung oder unter extremen Bedingungen in Flüchtlingslagern leben müssen, sehr groß. Ein Ende des gegenwärtigen Waffenstillstands wird vielfach gefordert. Der Sicherheitsrat der UN, der nun im April über eine Fortsetzung des MINURSO-Mandats befinden muss, sollte sich dieser Enttäuschung und Ungeduld gerade der jungen Saharauis bewusst sein und nachdrücklicher für die Lösung des Konfliktes einsetzen, um eine mögliche militärische Eskalation noch verhindern zu können.

Bilder und Berichte zu den Aktionen in den unterschiedlichen Städten sowie der gemeinsame Brief an den UNO-Sicherheitsrat sind zu finden unter:
http://minurso.tumblr.com/

Kontakt:
Projektgruppe Westsahara (beim Kreisjugendring Köpenick e.V.)
c/o Projekt beGEG(e)Nung
www.projektgruppe-westsahara.org
westsahara@hdjk.de

(1)‍ ‍Die Idee zu dieser weltweiten Aktion wurde während der saharauischen Woche in der 12. KW in Berlin von unseren Gästen und jungen UnterstützerInnen entwickelt.

Stärke des Rechts [StdR] ist eine Initiative der Kritischen Ökologie / ifak e.V., die anlässlich des deutschen Sitzes im Weltsicherheitsrat unter Rot-Grüner Regierung mit dem Ziel gegründet wurde, das Recht des Stärkeren durch eine nachhaltige Entwicklungsperspektive auch im Maghreb zu ersetzen.

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Quelle:
Initiative "Stärke des Rechts" (StdR) - 17.04.2012
Axel Goldau, Kritische Ökologie / ifak e.V. - Redaktionsbüro -
Malteserstr. 99k, D-12249 Berlin
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Internet: www.ifak-goettingen.de/


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. April 2012