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MELDUNG/346: Leistungsstarke Pflanzensorten aus Deutschland weltweit verfügbar machen (BMELV)


Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Pressemitteilung Nr. 24 vom 21.01.13

Bleser: "Leistungsstarke Pflanzensorten aus Deutschland sollen weltweit verfügbar gemacht werden"

Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) will leistungsfähige deutsche Pflanzensorten weltweit als Zuchtmaterial besser verfügbar machen. Gemeinsam mit dem Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e.V. (BDP) und der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) hat das Bundesministerium im Rahmen der Internationalen Grünen Woche (IGW) das Projekt "Sorten für die Vielfalt" gestartet.



Dabei sollen über ein Internetportal der BLE Informationen über einige hundert moderne Sorten deutscher Züchter öffentlich zur Verfügung gestellt werden. Auch das Saatgut wird über das Portal zugänglich gemacht. Dazu betonte der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundeslandwirtschaftsministerin, Peter Bleser: "Wir beziehen genetische Ressourcen für die Züchtung aus vielen Teilen der Welt. Umgekehrt wollen wir mit dieser Plattform die bei uns entwickelten Sorten, die für die hohen Ansprüche der Bauern und Bäuerinnen optimiert sind, als Basis für die weitere Züchtung allen zur Verfügung stellen. Mit standortangepassten Pflanzen stärken wir eine nachhaltige Landwirtschaft auch in klimatisch schwierigen Regionen der Welt und leisten einen Beitrag dazu, Einkommen zu erwirtschaften. Leistungsfähige Sorten sind ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Ernährungslage und der Anpassung der Landwirtschaft an Klimaänderungen."

Das Projekt wird gemeinsam mit den deutschen Pflanzenzüchtern durchgeführt und unterstützt die Umsetzung des Internationalen Saatgutvertrags. Dieser verpflichtet die Mitgliedstaaten, pflanzengenetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft langfristig zu erhalten und nachhaltig zu nutzen und setzt einheitliche Standards für den Zugang zu diesen Ressourcen. "Unsere Vielfalt an Pflanzen und Sorten ist ein unschätzbares, überlebenswichtiges Erbe. Um dieses Erbe zu erhalten und nachhaltig zu nutzen wollen wir international noch stärker zusammenarbeiten. Dazu bietet der Saatgutvertrag, dem bis heute 128 Staaten beigetreten sind, die Grundlage", sagte Bleser.

Die Initiative ergänzt das bisherige Engagement des BMELV zum Internationalen Saatgutvertrag, dem das Bundesverbraucherministerium BMELV u.a. im letzten Jahr 500.000 US-Dollar zur Unterstützung von Initiativen zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der Vielfalt der Nutzpflanzen zur Verfügung gestellt hat. BMELV, BDP und BLE unterstreichen mit der gemeinsamen Initiative auch die Bedeutung des sogenannten "Züchtungsprivilegs". "Das Züchtungsprivileg gewährleistet, dass jeder Züchter einer neuen Sorte auf den Errungenschaften anderer Züchter aufbauen kann, indem er auch alle am Markt befindlichen Sorten zur Weiterzüchtung verwenden darf. Diese Regelung bietet gerade auch für Entwicklungs- und Schwellenländer mit einer sich erst entwickelnden Züchtungswirtschaft eine gute Ausgangsbasis für die nachhaltige Steigerung der Erträge," sagte Dr. Reinhard von Broock, Vorsitzender der Gemeinschaft zur Förderung der privaten deutschen Pflanzenzüchtung e.V.

Das neue Angebot im Internet wird Teil des zentralen Informationsportals für genetische Ressourcen "GENRES" bei der BLE (pgrdeu.genres.de). "Ab Herbst 2013 können Pflanzenzüchter aus aller Welt für ihre regionalen Anbaubedingungen auf aktuelle leistungsstarke Sorten deutscher Züchter zurückgreifen", sagte Dr. Hanns-Christoph Eiden, Präsident der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung. Dort werden jetzt schon Sorten und ihre Herkunft dokumentiert, die von deutschen Genbanken unter den erleichterten Zugangsbedingungen des Internationalen Saatgutvertrags abgegeben werden. So stellt die Genbank des Leibniz-Institutes für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung sowie die Deutsche Genbank Obst insgesamt ca. 108.000 genetische Pflanzenmuster bereit.

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 24 vom 21.01.13
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
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veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Januar 2013