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MELDUNG/347: Studie - "Business Case" Hungerbekämpfung (FUE Rundbrief)


Forum Umwelt & Entwicklung - Rundbrief 4/2012
Mehr, Mehr, Mehr?
Handelspolitik zwischen "Weiter so" und Nachhaltigkeit

Publikationen

»Business Case« Hungerbekämpfung
Der fragwürdige Beitrag von Agribusiness und Nahrungsmittelindustrie zur Ernährungssicherheit



Bislang stellte die Gewährleistung von Ernährungssicherheit ein zwar vernachlässigtes, aber genuin staatliches Aufgabenfeld dar. Ernährungssicherheit wurde bis in die letzten Jahre gemeinhin als eine eindeutige Aufgabe staatlicher Investitionen begriffen, die marktorientierte Entwicklungsstrategien ergänzen sollen. Zwar hat seit den 1990er Jahren von Seiten der Geberstaaten eine signifikante Einbindung privater Unternehmen in Entwicklungsprojekte über Public-Private-Partnerships (PPPs) stattgefunden. Doch legitimierten sich diese Formen der Zusammenarbeit in der Regel durch den erwarteten Beitrag zur Armutsminderung allgemein, ohne für sich in Anspruch zu nehmen Hunger unmittelbar zu bekämpfen.

Dies hat sich in den letzten Jahren deutlich gewandelt. International operierende Agrar- und Nahrungsmittelunternehmen beanspruchen zunehmend die Rolle des zentralen Akteurs im Kampf gegen die Unterernährung weltweit. Sei es auf dem Welternährungsgipfel in Rom 2009 oder auf einem vom deutschen Agrarministerium 2010 ausgerichteten Tagung »Beiträge der Wirtschaft zur Sicherung der Welternährung«: Agribusiness und Ernährungsindustrie betonen zunehmend über ihren allgemeinen Beitrag zur Armutsbekämpfung durch Wertschöpfung und Schaffung von Arbeitsplätzen hinaus, dass sie einen direkte und gezielte Investitionen tätigen, die den Hunger weltweit bekämpfen. Zugleich wird jedoch vor allem ausführlich der Nutzen für das Unternehmen thematisiert, der Nutzen hingegen für die »Partner« hingegen recht allgemein diskutiert.

Die vorliegende Studie von Benjamin Luig, herausgegeben vom Forum Umwelt und Entwicklung will einen Überblick über die zentralen Argumente des Privatsektors geben und die hinter diesen Argumenten liegende Geschäftsmodelle einer kritischen Prüfung unterziehen.

Bezug:
Forum Umwelt und Entwicklung
Email: info@forumue.de (gedruckte Exemplare)
Web: www.forumue.de/publikationen/publikationen2/
(PDF zum Download)


Das Forum Umwelt & Entwicklung wurde 1992 nach der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung gegründet und koordiniert die Aktivitäten der deutschen NRO in internationalen Politikprozessen zu nachhaltiger Entwicklung. Rechtsträger ist der Deutsche Naturschutzring, Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände (DNR) e.V.

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Quelle:
Forum Umwelt & Entwicklung - Rundbrief 4/2012, Seite 38
Herausgeber: Projektstelle Umwelt & Entwicklung
Marienstr. 19-20, 10117 Berlin
Telefon: 030/678 1775 93, Fax: 030/678 1775 80
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veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Januar 2013