Schattenblick → INFOPOOL → POLITIK → ERNÄHRUNG


FORSCHUNG/1115: Schweine und Masthähnchen akzeptieren alternative Futterproteine (idw)


Georg-August-Universität Göttingen - 24.01.2018

Schweine und Masthähnchen akzeptieren alternative Futterproteine

Wissenschaftler ersetzen Sojaschrot im Tierfutter durch Insekten- und Algenprotein


(pug) Schweine und Masthähnchen können nur gesund aufwachsen, wenn sie optimal ernährt werden. Dabei spielt insbesondere die Proteinversorgung eine herausragende Rolle. In Deutschland stammt ein Großteil des Futterproteins aus Soja-Importen. Wissenschaftler der Universität Göttingen erforschen zurzeit, ob und wie Soja durch Insekten- oder Algenmehle ersetzt werden kann. Erste Ergebnisse haben gezeigt, dass die Tiere das neue Futter gut annehmen und verwerten können.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ersetzten das Sojaextraktionsschrot im Futter von Masthähnchen und Schweinen zu 50 bis 100 Prozent durch teilentfettetes Larvenmehl der schwarzen Soldatenfliege (Hermetica illucens) oder das Mehl der blau-grünen Mikroalge (Spirulina platensis). "Beide alternativen Proteinquellen sind aus ernährungsphysiologischer Sicht grundsätzlich geeignet, um einen großen Teil des Import-Sojas im Futter für Masthähnchen und Schweine zu ersetzen", erläutern Susanne Velten und Carmen Neumann von der Abteilung Tierernährungsphysiologie. "Nun geht es darum, die Akzeptanz des Futters, dessen Nährstoffverdaulichkeit und Proteinqualität genau zu bewerten."

Darüber hinaus wollen die Forscher überprüfen, wie weit sich die Proteinqualität durch die Ergänzung einzelner Futteraminosäuren noch verbessern lässt. Algenproteine sind bereits seit 2001 als Futtermittel für Tiere einsetzbar, Insektenproteine in der Europäischen Union bislang nur im Fischfutter zugelassen. Die Versuche sind Teil des Projekts "Sustainability Transitions in der Lebensmittelproduktion: alternative Proteinquellen in soziotechnischer Perspektive".



Weitere Informationen unter:
http://www.uni-goettingen.de/sustrans - Projekt
http://www.uni-goettingen.de/de/18186.html - Abteilung

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution77

*

Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Georg-August-Universität Göttingen, Thomas Richter, 24.01.2018
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Januar 2018

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang