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GENTECHNIK/444: Sonnleitner - "Keine halbseidenen Lösungen in der GVO-Kennzeichnung mehr" (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 21. Januar 2010

"Keine halbseidenen Lösungen in der GVO-Kennzeichnung mehr"

DBV veranstaltete Forum Gentechnik auf der Grünen Woche


Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, appellierte auf dem Fachforum "Gentechnik in der Lebensmittelherstellung - Wie gehen wir in Deutschland damit um?" des DBV auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin an die Gesellschaft, "zu entscheiden, was sie will. Diese jahrzehntelange unsägliche Debatte über die Gentechnik muss endlich zu Ende geführt werden. Wenn sich die Gesellschaft schließlich gegen die Grüne Gentechnik entscheide, stellen wir uns diesem Votum". Politisch müsse man dringend zu einem Ende der Diskussionen kommen. In diesem Zusammenhang forderte Sonnleitner, dass dann in aller Konsequenz an den Grenzen Europas diese Entscheidung vollzogen werde und Lebensmittel von mit GVO gefütterten Tieren an den Grenzen zurückgewiesen würden.

Nach Ansicht Sonnleitners ist das, was mit der zwischenzeitlichen "ohne Gentechnik"-Kennzeichnung propagiert wurde, "offengestanden eher eine unehrliche Lösung". Er bezeichnete es als eine nicht aufrichtige Debatte, wenn im Produktionsprozess gentechnisch hergestellte Vitamine, Enzyme und Impfstoffe nicht deklariert werden müssten. So passe es einfach nicht zusammen, wenn alle Futtermittel GV-Spuren enthalten, Milch und Fleisch als nicht mit GVO hergestellt gekennzeichnet würde.

Benötigt würde zudem umgehend eine Lösung für alle GVO-Spuren bei importierten Futtermitteln. "Ich bleibe dabei, die Schweizer Lösung mit einem Grenzwert von 0,5 Prozent ist der praktikabelste Weg", betonte Sonnleitner. Er sprach sich dafür aus, dass in der Kennzeichnungsfrage endlich Schluss sei mit "halbseidenen Lösungen. Entweder man entscheidet sich für die Prozesskennzeichnung oder aber wir kehren zurück zur strikten produktbezogenen Kennzeichnung, die nur das deklariert, was auch nachweisbar ist". Bei der Prozesskennzeichnung wäre dann faktisch jedes Produkt mit Milch und Fleisch mit "GV" zu kennzeichnen, außer die Produkte kämen aus ganz strikt GV-frei gehaltenen Teilmärkten.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 21. Januar 2010
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Januar 2010