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MARKT/1884: Nachhaltig, sicher, stylisch - Neue Verpackungslösungen für Lebensmittel (aid)


aid-PresseInfo Nr. 42 vom 19. Oktober 2011

Nachhaltig, sicher, stylisch

Neue Verpackungslösungen für Lebensmittel


(aid) - Schon lange entscheidet nicht mehr ausschließlich der Inhalt der Verpackung über den Kauf eines Produktes. Der Kunde möchte emotional angesprochen werden, ein Gefühl von Luxus und Lifestyle spüren. Moderne Verpackungen bieten mehr als die reine Schutzfunktion. Hier einige Beispiele: Vor allem Design und Aufdrucke lösen den Kaufreiz eines Produktes aus. Da der Platz für gedruckte Informationen auf einer Verpackung begrenzt ist, nutzen die Lebensmittelfirmen vermehrt das mobile Internet, um Kunden zu binden. Codes auf den Verpackungen lotsen die Konsumenten über ihr Smartphone direkt auf die Firmenwebsite. Ein Gefühl der Gruppenzugehörigkeit soll entstehen; der Käufer sich mit der Marke identifizieren. Der Hersteller erhält durch die aktive Kundenbeteiligung wichtige Informationen über seine Zielgruppe. Besonders Kinder und Jugendliche sprechen auf solche Social Media-Angebote an. Mit Links zu Musik-Videos oder Online-Spielen werden sie zum Kauf der Produkte angeregt.

Schwer zu öffnende Verschlüsse veranlassen vor allem Senioren ein Produkt nicht zu kaufen. Obwohl es schon verbraucherfreundliche Verschlusslösungen gibt, setzen einige Hersteller aus Kostengründen die neuen Verpackungen noch nicht ein. So genannte "peelbare" Verpackungen enthalten eine vorgegebene Naht, die mit wenig Kraftaufwand einreißt und meist wiederverschließbar ist. Das Grundlagenwissen für diese einfach zu öffnenden Packungen kommt vom Fraunhofer-Anwendungszentrum für Verarbeitungsmaschinen und Verpackungstechnik in Dresden. Dort beschäftigen sich Forscher im Projekt "Easy Opening" mit dem Öffnungsverhalten von Verpackungen.

Nach vielen Lebensmittelskandalen achten Verbraucher öfter auch auf sichere Lebensmittel. Die Verpackung spielt dabei eine große Rolle. Sie soll das Lebensmittel möglichst lange frisch halten und bestmöglich vor Verunreinigungen schützen. Neue, leistungsfähigere Barrierematerialien in den Packungen schützen die Lebensmittel vor unerwünschten Stoffübergängen. Spezielle Etiketten informieren über die Frische des Packungsinhalts.

Umweltverträgliche Verpackungen kommen derzeit gut beim Kunden an. Die Branche reagiert, indem sie recyclingfähige klima- und umweltschonende Verpackungen herstellt. Die Materialien werden dünner und enthalten mehr Recyclatanteile. Einige Packungen, Druckfarben und Aufkleber bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen. Besonders umweltverträglich sind Verpackungen, die der Verbraucher selbst mitbringt und mehrfach nutzt. Diese Idee haben die Bio-Supermärkte "unpackaged" in Großbritannien und "in.gredients" in Austin, Texas, umgesetzt. Sie verkaufen nur unverpackte Bio-Produkte aus der Region. Die Kunden bringen eigene Behälter mit und sparen so eine Menge Verpackungsmüll.

Carmen Menn, www.aid.de


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Quelle:
aid-PresseInfo Nr. 42 vom 19. Oktober 2011
Herausgeber: aid infodienst
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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Oktober 2011