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MARKT/2165: Milchmarkt - "Lieferbeziehungen sind der Schlüssel" (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 17. März 2016

Rukwied: "Lieferbeziehungen sind der Schlüssel"

Gesprächsrunde zum Milchmarkt beim Bundeslandwirtschaftsministerium


"Nur über die Ausgestaltung der Lieferbeziehungen zwischen Landwirten und Molkereien kann Einfluss auf Angebotsmengen und Wertschöpfung genommen werden." Dies stellte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, in der Gesprächsrunde zur aktuellen schwierigen Situation im Milchmarkt fest, zu der Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt eingeladen hatte.

"Weder staatliche, noch branchenweite Systeme zur Regulierung von Angebotsmengen sind geeignet und in der Lage, eine Trendwende am Milchmarkt herbeizuführen. Sowohl die einzelbetriebliche Ökonomie als auch die Mechanismen offener Märkte werden dabei außer Acht gelassen", betonte der Bauernpräsident. Dementsprechend sieht Rukwied die Vermarkter in der Verantwortung, gemeinsam mit den Milchbauern die Wertschöpfung für die angelieferte Milch abzusichern. "Dringend notwendig ist zudem eine Angebotsbündelung und deren kartellrechtliche Flankierung", forderte Rukwied mit Blick auf die Verhältnisse in der Lebensmittelkette und die Marktmacht des Lebensmitteleinzelhandels.

Gerade auch Zukunftsbetriebe, die in eine gute und moderne Tierhaltung investiert hätten, seien aktuell in wirtschaftlichen Schwierigkeiten geraten, stellte Rukwied fest. Diese Betriebe benötigten jetzt Unterstützung, um die Liquiditätsengpässe zu überwinden. "Wir sind uns mit dem Bundesminister einig, dass ein weiteres Hilfspaket auf europäischer Ebene notwendig ist. Hieran werden wir gemeinsam auf europäischer Ebene arbeiten", so Rukwied. Liquiditätshilfen, Bürgschaften und steuerliche Entlastungen seien jetzt das Mittel der Wahl.

Von den Wirtschaftsverbänden wurde das größere Engagement des Bundesministeriums zur Öffnung und Erschließung von Drittlandsmärkten anerkannt. Der Vergleich mit den europäischen Nachbarstaaten zeigt, dass sowohl die Verarbeiter als auch die Verwaltungen im Export-Bereich einen Vorsprung hätten, den es aufzuholen gelte.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 17. März 2016
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 18. März 2016

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