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STATISTIK/924: Spargelsaison 2010 außergewöhnlich (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 17. Juni 2010

Spargelsaison 2010 außergewöhnlich

Umfrage der Fachgruppe Gemüsebau


2010 ist ein außergewöhnliches Spargeljahr. Dieses Fazit lässt sich schon kurz vor dem Auslaufen der Spargelsaison, die traditionsgemäß am 24. Juni endet, feststellen. Nach einer aktuellen Umfrage der Bundesfachgruppe Gemüsebau in den Spargelgebieten zeichnet sich kurz vor Ende der Spargelsaison 2010 ab, dass es witterungsbedingt circa 20 Prozent weniger an Spargelmenge aus deutschem Anbau geben wird als im vergangenen Jahr. 2009 wurden rund 98.000 Tonnen Spargel geerntet. Die Anbauflächen haben sich dabei gegenüber dem Vorjahr (circa 22.000 Hektar inklusive der Junganlagen) nicht verändert. Insgesamt führte die lange und kühle Witterung zu geringeren Erntemengen. Daher war es für viele Betriebe eine organisatorische Herausforderung, unter diesen Gegebenheiten das optimale Management zu finden. Besonders für kleinere Betriebe, die nicht durch Miditunnel oder Doppeleindeckung verfrühten, war es ein sehr schwieriges und weniger gutes Spargeljahr. Betriebe, die auf konsequente Verfrühung setzten, waren dagegen 2010 im Vorteil. Sie konnten damit durch die kühle Witterung noch einigermaßen Spargelmengen in geeigneter Qualität auf den Markt bringen.

Nach Auskunft der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) haben 2009 die privaten Verbraucher 1,94 Kilo je Haushalt eingekauft. Dieser Verbrauch wird 2010 voraussichtlich deutlich niedriger anzusetzen sein, so dass klar ist, dass sowohl das Angebot als auch die Nachfrage nach Spargel aus heimischem Anbau 2010 witterungsbedingt gesunken ist.

Anders als bei Frischgemüse insgesamt, das zu mehr als 50 Prozent in Discountern gekauft wird, haben beim Spargel traditionelle Einkaufsstätten wie Marktstände, Fachgeschäfte oder der Ab-Hof-Verkauf eine überdurchschnittliche Bedeutung. Nach Auskunft der AMI verkleinerte sich das Vermarktungsfenster für die Importe aus Griechenland, Spanien oder Marokko. Im vergangenen Jahr war jedoch ein steigender Anteil von Importen aus Peru festzustellen. Spargel aus Peru wurde ab Oktober im Lebensmitteleinzelhandel zu Preisen um 1,99 Euro je 500g-Bund angeboten und, wie das GfK-Haushaltspanel zeigt, auch gekauft. Nach vorläufigen Angaben wurden 2009 rund 25.000 Tonnen Spargel nach Deutschland eingeführt. Peru ist dabei erstmals auf Platz zwei der wichtigsten Lieferanten hinter Griechenland vorgerückt.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 17. Juni 2010
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
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10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
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Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Juni 2010