RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung - 24.10.2019
Junge ziehen in die Städte, Alte aufs Land - Binnenmigration verschärft demografische Probleme
Vor allem junge Leute zwischen 18 und 29 Jahren verlagern ihren Wohnort - und zwar ganz überwiegend in die Städte. Ältere Personen wechseln dagegen deutlich seltener die Region. Sie zieht es tendenziell in ländliche Räume. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Analyse des RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und der Ruhr Universität Bochum. Demnach verschärft die Binnenmigration die demografischen Unterschiede zwischen Stadt und Land. Auch die Faktoren, welche die Ortswahl beeinflussen, unterscheiden sich zwischen den Altersgruppen: Das regionale Lohnniveau und andere Wirtschaftsindikatoren spielen vor allem für junge Menschen eine große Rolle.
"Die Untersuchung zeigt die große Anziehungskraft der Städte auf junge Menschen. Sie werden unter anderem durch das höhere Lohnniveau gelockt, während die höheren Wohnkosten im Vergleich eine eher untergeordnete Rolle spielen", sagt RWI-Vizepräsident Thomas K. Bauer, einer der Autoren der Studie. "Ältere Personen ziehen zwar tendenziell wieder raus aus den Städten, allerdings in deutlich geringerer Zahl. Insgesamt verschärft die Binnenmigration die demografischen Unterschiede zwischen Stadt und Land", so Bauer.
Die Analyse basiert auf kleinräumigen administrativen Daten, die jede Migrationsbewegung über die Bezirksgrenzen hinweg zwischen 2008 und 2014 enthalten, aufgeschlüsselt nach verschiedenen Altersgruppen. Die Informationen zu Mietpreisen stammen aus dem RWI-GEO-REDX Datensatz des RWI-Forschungsdatenzentrums FDZ Ruhr.
Originalpublikation:
Dieser Pressemitteilung liegt das Ruhr Economic Paper #823 "Berlin Calling
- Internal Migration in Germany" zugrunde, in dem auch zahlreiche Grafiken
zur Binnenmigration zu finden sind. Es kann als pdf-Datei
heruntergeladen werden unter:
http://www.rwi-essen.de/publikationen/ruhr-economic-papers/1022/
(Daten zum Nachbauen der Grafiken sind auf Anfrage erhältlich.)
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution145
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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung, 24.10.2019
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Oktober 2019
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